
Zwei „sündige Boxen“, die als CDs und Vinyl jede Menge schwuler Klubklassiker vereinen. „Disco Discharge presents Box of Sin“ sowie „Disco Discharge presents More Sin“ sind Füllhörner der queeren Klubmusik.
Die üblichen Verdächtigen sind drauf, etwa Eartha Kitt, Divine, die Pet Shop Boys, die Village People, Lisa Stansfield, Fancy, Donna Summer, Sylvester, Liza Minnelli, Grace Jones und Bronski Beat, aber auch Interpret*innen, die #mensch hier nicht sofort vermuten würde. Die aber komplett ihre Berechtigung haben, gehören sie doch zum Sound des „Homosexuellen-Milieus“ der 1980er.
Zum Beispiel Cappella (mit ihrem ersten UK-Hit „Helyom Halib“ von 1988 / 1989), Inner City, Yello, Ultra Naté, Dusty Springfield, Aretha Franklin, Whitney Houston und sogar Modern Talking (!). Alle Lieder wurden aus einem Pool an Kompositionen gezogen und zu diesen zwei Samplern zusammengestellt, die auf den Klub- und Dance-Charts der 1980er basieren. Auch in den entsprechenden Versionen! Deswegen gibt es zum Beispiel Kim Wilde mal anders und natürlich auch die grandiosen S'Express. Eine wunderbare Zeitreise, auch für die, die damals erst im Kindergarten oder an der Grundschule waren (wie der Autor dieses Artikels).

Foto: Rüdiger Trautsch „Eröffnung des FRONT“, 1983
FRONT
Ein 1980er-Klubbild vom legendären Rüdiger Trautsch (1946 – 2021).
Stichwort High Energy: Aus Disco entwickelte sich ab den späten 1970ern diese elektronischere (Disco-)Variante, die man durchaus aus queer bezeichnen kann. Denn es waren vor allem Queers, die ab 1982, als Disco sich zu Funk und Pop wandelte, mit Künstlern wie Frankie Goes to Hollywood, The Flirts, Patrick Cowley und Stock Aitken Waterman (die drei Musiker produzierten später Welthits für Rick Astley, Kylie Minogue und Bananarama), auf stampfende Bass Drums in den Klubs setzten. Aus High Energy entwickelte sich später House.
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