Foto: M. Rädel
Nina Queer und die neue „Miss Irrenhouse“: Raven.Van.Krueger
Am 16. November feiert Nina Queer wieder ihr legendäres „Irrenhouse“.
Dich erwarten ab 22 Uhr treibendes Techno-House, fröhlicher Dance-Pop, populäre Dragqueens, provokante Kunst und vor allem viel Spaß! Ein weiteres Highlight gibt es an den Musikmaschinen für dich, denn da legt das DJ-Duo MARILL los – die eine Hälfte davon ist der Schauspieler Louis Hofmann. Gastgeberin Nina ist übrigens gerade dabei, einen queeren Comedy-Horror-Film zu drehen. Mehr dazu erfährst du im exklusiven Interview hier unter diesem Artikel.
Immer am dritten Samstag im Monat: „Irrenhouse“, cassiopeia Berlin, RAW-Gelände, Revaler Str. 99, S+U Warschauer Straße, 22 Uhr, aboutix.de/event/irrenhouse-16-11-24
Die Kulturszene stöhnt wegen Geldmangels, du drehst einen Indie-Film. Woher nimmst du die Kraft und Ressourcen? Mein ganzes Leben habe ich hart gearbeitet, ohne mir jemals selbst zu viel Luxus zu gönnen. Ich habe all mein Geld immer wieder in neue Projekte gesteckt. Da gab es einige Rückschläge, aber das meiste war glücklicherweise von großem Erfolg gekrönt. Nicht umsonst heißt es in der Szene: Was Nina Queer mit ihren Händen berührt, fängt an zu wachsen. Und so ist es auch dieses Mal: Ich habe für das Projekt jahrelang gespart. Glücklicherweise sind auch ein paar Produzenten mit an Bord. Geldgeber dürfen sich außerdem jederzeit bei mir melden, der Film ist ja noch nicht fertig.
Tatjana Berlin macht mit, du und auch Magda von Pfeffer. Worum geht es? Es geht um die schmuddelige und homophobe Discobiene Anastasia Palmovsky, die eigentlich schon viel zu alt ist, um sich jede Nacht in Klubs herumzutreiben, es aber dennoch mit großer Begeisterung tut. Von Alkohol und Drogen zerfressen, vernachlässigt sie ihre zwei Töchter Sabrina und Hannelore. Anastasias Mutter Brunhilde passt das gar nicht und sie versucht, ihr die Kinder wegzunehmen. Als Anastasia versucht, mit ihren Töchtern zu fliehen, beginnt das große Morden … Es ist also eine sehr, sehr schräge Horror-Komödie.
2025 willst du mit dem Film auf Tour gehen. Wir haben einen kleinen Verleih, der den Film bestimmt so gut vermarkten wird, wie er nur kann. Aber ich drehe keine Filme, damit ich in irgendwelchen Mini-Kinos und Underground-Stätten gezeigt werde. Deshalb habe ich mich entschlossen, persönlich den ganzen Sommer und Herbst durch Deutschland, Österreich und die Schweiz zu touren. Ich bring den Film in große Kinos, Theater und natürlich zu jeder Menge Open-Air-Festivals und Pride-Events. Wir legen Ende Mai los und sind Anfang Oktober wieder zu Hause.
Worauf freust du dich da besonders? Auf das Lachen der Menschen. Das Lachen der Menschen ist der Antrieb und Motor meiner ganzen Karriere. Schon als Kind wollte ich alle nur zum Lachen bringen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Leider ist es aber in Zeiten wie diesen gar nicht mehr so einfach. Viele Menschen sind aggressiv und wollen auf Biegen und Brechen alles missverstehen. Ich hoffe, solche Idioten bleiben meinen Veranstaltungen fern. Jedoch bin ich für eine konstruktive Diskussion immer offen, und diese wünsche ich mir auch, nach meinen Vorstellungen, denn nur daran kann ich wachsen. Ja, auf das alles freue ich mich.
*Interview: Michael Rädel
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