
Foto: Manfred Brueckels / CC BY-SA 3.0 / wikimedia.org
Gedenktafel Rosa Winkel
Foto: Manfred Brueckels - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Zwar kamen keine Personen zu Schaden, doch dieser queerfeindliche Angriff auf die Erinnerungskultur macht wütend. Die Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am U-Bahnhof Nollendorfplatz wurde mit großflächigen roten Schmierereien verunstaltet.
Sebastian Walter, der Sprecher für Queerpolitik im Abgeordnetenhaus (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), war einer der Ersten, die sich dazu bei uns meldeten: „Diese queerfeindlichen Schmierereien sind eine direkte Attacke auf unsere queere Erinnerungskultur und auf die Würde derer, die im Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Dass solche Gedenkorte geschändet werden, zeigt, wie tief menschenverachtende Ideologien in unserer Gesellschaft wieder Fuß fassen. Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste und fordere eine konsequente Aufklärung sowie langfristige Maßnahmen zum Schutz queerer Infrastruktur und Gedenkkultur in Berlin.“
Auch das Team des Café Romeo & Romeo ist entsetzt und äußert sich auf Social Media: „Gestern wurde das Denkmal am Nollendorfplatz, das an die Verfolgung queerer Menschen während der NS-Zeit erinnert, auf schändliche Weise beschmiert. Dieser feige Angriff richtet sich nicht nur gegen ein Denkmal, sondern gegen unsere gesamte Gemeinschaft. Wir, das Café Romeo & Romeo, sind drei Minuten vom Denkmal entfernt. Deshalb werden wir heute um 16:20 Uhr unser Café für kurze Zeit schließen, um gemeinsam mit unserem Team und allen Gästen, die sich anschließen möchten, zum Denkmal zu gehen. Dort wollen wir gemeinsam für eine Minute innehalten – in stillem Gedenken, in Solidarität, gegen das Vergessen. Nie wieder Hass. Nie wieder Gleichgültigkeit. Nie wieder Schweigen.“ Solltest du Gewalt erleben oder Queerfeindlichkeit sehen, wende dich an die Polizei (Polizei-Notruf: 110) und auch an MANEO.