Foto: Juliane Buchholz
Emily Collier
Die charismatische Moderatöse der Kuppelshow „Flirtfieber“ zieht einen Schlussstrich. Zumindet mit ihrer Kuppelshow „Flirtfieber“ ist es Mitte November vorbei.
„Am 12.11.16 werde ich ein letztes Mal auf der Bühne stehen. Meine letze Show wird mein langjähriges Herzensprojetk „Flirtfieber" im Sonntags-Club sein. An dieser Stelle möchte ich mich auch für 10 Jahre gute Zusammenarbeit bei euch bedanken“, schrieb uns Emily heute. Das verblüfft. Und macht melancholisch.
Der Prenzlauer Berg wird wieder um etwas ärmer, die Show tat dem Bezirk gut! Denn in der Tat war dies die einzige Show (ein kurzer Auszug der Bilanz aus über sechs Jahren „Flirtfieber": 120 Kandidaten, 30 Stargäste, 50 Liter Sekt) im Prenzlauer Berg, die dem alten und coolen Berliner Underground gerecht wurde. Hier wurde zudem nicht immer „herkömmlich“ verkuppelt, sondern es gab eine Show mit Größen wie u. a. Tilly Creutzfeld-Jakob und Vera Titanic ...
Foto: sergej
sonntags-club e. V.
WIE BEURTEILST DU DIE LETZTEN 10 JAHRE: WAR ES EIN ERFOLG ODER EIN MÜHSAL?
Definitv ein Erfolg! Als Mühsal würde ich die letzten 10 Jahre niemals bezeichnen. Ich bin auf so vielen spannenden Orten aufgetretetn, bin mit so vielen Menschen in Kontakt gekommen und habe mit wahnsinnig talentierten Künstlern zusammenarbeiten dürfen. Sicher lief nicht immer alles rund und auch das ein oder andere Showprojekt war nicht der erhoffte Erfolg. Aber die 10 Jahre im Gesamten waren wie ein Geschenk für mich, welches keine Selbstverständlichkeit war, die Möglichkeiten zu haben, die mir Berlin da geboten hat. Dafür möchte ich mich auch bei jedem Einzelnen, der mich auf meinem Weg begleitet hat für seine/ihre Unterstützung bedanken. Es war eine wirklich tolle Zeit!
WARUM HÖRST DU AUF?
Wenn ich gerade die aktuellen Shows, meine letzten, erlebe und die Reaktionen des Publikums, frag ich mich das auch manchmal. Denn die Reaktionen auf meinen Abschied von der Bühne sind größer als erwartet. Aber es ist einfach so, dass diese Entscheidung lange gereift ist, schon seit über einem Jahr mache ich mir Gedanken, ob es nicht besser wäre aufzuhören. Das liegt zu einem daran, dass ich in so viele Projekte involviert war, dass hier und da das Privatleben drunter leidete und ich mich nicht einfach aus einem Projekt zurückziehen konnte, dass konnte ich irgendwie mit mir nicht vereinbaren. Außerdem fehlt mir seit längerer Zeit die nötige Kreativität, die man für die Bühne braucht und es muss mir halt selber erstmal klaren werden, in welche Richtung ich nun gehen möchte und in welcher Form ich, wenn überhaupt, auf die Bühne zurückkehre. Außerdem war mir immer klar, wenn ich mal der Meinung bin, dass das Konzept Flirtfieber „auserzählt" ist, dann brauche ich erstmal einen Cut um zu gucken, wie geht es weiter und das mach ich jetzt und wer weiß, vielleicht komme ich ja in 10 Jahren wieder, in welcher Form auch immer.
WO UND WIE KANN MAN DICH DENN DANN NOCH ERLEBEN?
Also meine Freunde und Familie werden mich weiterhin privat erleben, ganz ohne Fummel. Das gilt sicher auch für jeden anderen, der mein „männliches Ich", in den Klubs der Stadt erkennt. Außerdem werde ich die freie Zeit zum reisen nutzen, da bin ich gerade erst so richtig auf den Geschmack gekommen. Naja, und bezüglich der Bühne mach ich erstmal nichts, und dann wird man sehen, was sich für Möglichkeiten bieten, vielleicht spiele ich ja irgendwann mal Theater oder irgendwas in Richtung Schauspiel. Das könnte ich mir schon vorstellen, aber das alles wird dann die Zeit zeigen, aber man soll ja niemals nie sagen.
Gut zu wissen: den Sonntags-Club in der Greifenhagener Straße 28 gibt es natürlich weiter! www.sonntags-club.de
