
Foto: M. Rädel
Metropol
Aktuell wird das Metropol am Nollendorfplatz viel in der Presse besprochen, es gibt Künstler*innen, die es boykottieren. Doch warum?
DJ WestBam erinnerte sich einmal daran, dass er genau an diesem Ort Anfang der 1980er-Jahre seine Leidenschaft für Klubmusik und das Mixen entdeckte. Das eindrucksvolle Gebäude – heute als Metropol bekannt – wurde allerdings bereits 1905/1906 errichtet, mitten im schon zu Kaisers Zeiten queeren Kiez rund um den Nollendorfplatz. Unter früheren Namen wie Theater am Nollendorfplatz, Neues Schauspielhaus und später Goya schrieb es über Jahrzehnte Kulturgeschichte. Seit den frühen 1950ern trägt der Veranstaltungsort den Namen Metropol. Auf seiner Bühne standen unter anderem Depeche Mode, U2 und Miley Cyrus, und selbst die Pet Shop Boys mischten sich hier einst ganz unprätentiös unter das tanzende Publikum.
Zu einem Skandal kam es nun, nachdem bekannt wurde, dass der Besitzer der Immobilie wohl ein AfD-Großspender sei. Für viele Künstler*innen ein No-Go – es folgten Boykotte. Angemerkt werden muss hierbei aber, dass die aktuellen Betreiber*innen sich gegen die AfD positionierten. „Ich glaube, dieser Laden steht für alles – aber ganz sicher nicht das, wofür die AfD steht. Wir wären der erste Ort, den die AfD zumachen würde“, zitieren die Kolleg*innen vom rbb den aktuellen Metropol-Geschäftsführer Thomas Spindler. „Wir haben viele Partys verloren, die super wichtig sind und wir brauchen unbedingt Events. Ohne das können wir nicht überleben.“
Auf der Homepage des Klubs ist folgendes Statement zu lesen: „Das Metropol steht für Offenheit, Diversität und kulturellen Austausch. Wir bieten Raum für Menschen und Künstler:innen aus allen Gesellschaftsschichten und verschiedenen politischen sowie sozialen Hintergründen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von der AfD und deren Ideologie. Unsere Arbeit und unser Engagement richten sich an der Förderung von Kreativität, gesellschaftlichem Dialog und einer weltoffenen Atmosphäre.“ metropol-berlin.de
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