Foto: Gunter Deller
„KarolaGramann“
Karola Gramann, Initiatorin der Kinothek Asta Nielsen
Das dreitägige Filmfestival ist eine Retrospektive zu 25 Jahren Kinothek Asta Nielsen, dem Frankfurter Filmkollektiv, das sich der Film- und Kinoarbeit der neueren Frauenbewegung widmet. Auch queere Filme gehören zum Fundus der Kinothek. Gründerin Karola Gramann verabschiedet sich mit „Hello Goodbye“ von ihrer aktiven Kinothek-Arbeit – und präsentiert noch einmal absolute Lieblingsstücke.
Für das GAB Magazin hat sie drei Community-Bonbons als Tipps rausgepickt.
„The Way We Were“
„The Way We Were“ von Sydney Pollack zeigt Schwulen-Ikone Barbra Streisand in der Rolle der aufmüpfigen, kommunistischen, jüdischen Studentin Katie Morosky. Als Special-Guest der Vorführung in Frankfurt wird der britische Autor Richard Dyer den Film vorstellen; Dyer hat sich in seinen Arbeiten unter anderem mit der Darstellung von Homosexualität im Film auseinandergesetzt (12.9., Pupille Kino, 20 Uhr, Eintritt am Festival-Eröffnungsabend frei).
Foto: Cléo Übelmann
„ManoDestra“
Szene aus „Mano Destra“ von Cléo Übelmann
„Mano Destra“
Die Schweizerin Cléo Übelmann thematisiert in „Mano Destra“ als Regisseurin und Hauptdarstellerin ziemlich explizit lesbische SM-Fantasien. Als der Film 1986 erschien, wurde er als Befreiungsschlag für die lesbische Fetischszene empfunden. Das British Film Institute nahm 2018 in die Liste der 30 besten LGBT-Filme auf. „Der Film war lange nicht mehr zu sehen“, erklärt Karola Gramann. „Wir bekommen die 16-mm-Kopie aus der Cinématèque Suisse und Cléo Übelmann wird persönlich zu Gast sein“ (14.9., 18 Uhr, DFF).
Foto: Gorup de Besanez
„DerekJarman“
Regisseur Derek Jarman
Matinee
In der Festival-Sonntags-Matinee werden zwei Kurzfilme gezeigt: „Imagining October“ ist ein seltenes Super-8- und Video-Dokument des Regisseurs Derek Jarman, der 1984 zusammen mit der Filmemacherin Sally Potter und dem Theoretiker Peter Wollen vom Verband der Filmschaffenden der UdSSR nach Moskau eingeladen wurde; man besucht unter anderem das Bolschoi Theater und den Staatszirkus. Den Soundtrack zur Filmcollage haben die Musiker Genesis (Breyer) P-Orridge und Dave Ball (Soft Cell) eingespielt. Der zweite Film, „Super 8 Girl Games“ von Ursula Pürrer und Ashley Hans Scheirl, ist ein lebhaftes Beispiel für das Do-It-Yourself-Kino der 1980er Jahre, voller sexueller Fantasiewelten und spielerischer Performancekunst. Pürrer und Scheirl werden als Gäste im Kino dabei sein (15.9., Mal seh’n Kino, 13 Uhr).
12. – 15.9., Hello Goodbye – 25 Jahre Kinothek Asta Nielsen, das komplette Programm und alle Spielorte über kinothek-asta-nielsen.de