Foto: Galerie Schwind, Leipzig
Erich Kissing „Das Urteil des E.K.“, 1998-2000, Eitempera und Öl auf Leinwand, Privatsammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Die neue Ausstellung in der Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen zeigt sie Werke des selten ausgestellten Malers Erich Kissing, zum anderen wird sein Modell Kerstin in den Fokus gerückt, das nicht nur für Kissing arbeitete.
Geboren und studiert in Leipzig hat der Maler Erich Kissinger in seiner bisherigen Karriere „nur“ 73 Gemälde angefertigt. Geschuldet ist dies einer aufwändigen, feinmalerischen Technik – ein Bild braucht oft mehrere Jahre bevor es fertig gestellt ist. In seinen surrealen, reich mit Mischwesen, Apparaten und anderen symbolträchtigen Zeichen versehenen Gemälden lotet er die Beziehung zwischen Mann und Frau aus.
Foto: Galerie Schwind, Leipzig
Erich Kissing „Leipziger am Meer“, 1975-79, Eitempera und Öl auf Hartfaser, Museum der bildenden Künste, Leipzig, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Eines seiner Lieblingsmotive ist dabei das Leipziger Modell Kerstin; sie taucht nicht nur im Werk Kissingers auf: Auch andere Künstler haben mit ihr gearbeitet. Das nahmen die Kurator*innen in Aschaffenburg zum Anlass, nicht nur Kissingers selten gezeigtes Oeuvre als Werkschau zu zeigen, sondern auch sein Modell Kerstin in den Fokus zu rücken. Damit sind neben Gemälden von Erich Kissing – inklusive Zeichnungen und Fotos aus dem Atelier – unter anderem auch Werke der Maler Michael Triegel, Leif Borges und Dietrich Wenzel sowie der Fotografen Günter Rössler und Stefan Hoyer zu sehen – alle haben mit Kerstin gearbeitet!
6.8. – 1.11., Kunsthalle Jesuitenkirche, Pfaffengasse 26, Aschaffenburg, www.museen-aschaffenburg.de