
Foto: Felix Grünschloß
We Hat Meinen Vater Umgebracht
Das Schauspiel Frankfurt zeigt in der aktuellen Spielzeit Lisa Nielebocks intensives Kammerspiel nach einem Roman des französischen Jungautoren-Stars Édouard Louis.
In seinen hochgelobten Romanen und Essays verarbeitet Louis seine vor allem von Armut, Gewalt und Homophobie gezeichneten Kindheits- und Jugenderfahrungen. Dabei gelingt es Louis meisterhaft, die Verstrickungen zwischen wirtschaftlichen Missständen und gesellschaftlichen Machtstrukturen zu analysieren und den Blick vom Privaten aufs Politische zu erweitern – in „Wer hat meinen Vater umgebracht“ am Beispiel seines Vaters: Handelt dieser aus Hilflosigkeit, Wut oder gesellschaftlich produzierter Autoaggression? So oder so bleibt der Vater der Täter und der Sohn das Opfer. Und wie alle Kinder muss auch Louis sich von einem Vater befreien, obwohl er doch eigentlich nur seine Anerkennung sucht.
6.3., Schauspiel Frankfurt, Willy-Brandt-Platz, Frankfurt, 20 Uhr, weitere Vorstellungen am 16. und 24.3. www.schauspielfrankfurt.de