Foto: Alamode Film
Queer Filmfest
Szene aus „Portrait einer jungen Frau in Flammen“ von Céline Sciamma
Gibt es so etwas wie einen „weiblichen“ und einen „männlichen“ Blick im Film? Ja klar, denkt man, und in der Tat sagt das auch die feministische Filmwissenschaftlerin Laura Mulvey, die in ihrem 1975 erschienen und bis heute beachteten Aufsatz „Visual Pleasures and Narrative Cinema“ belegt, dass das bis dahin entstandene Hollywood-Kino von einem männlichen Blick – dem „Male Gaze“ – dominiert wird:
Frauen werden üblicherweise als Lustobjekte anstatt als eigenständige Persönlichkeiten dargestellt. Ihre Forderung nach einem „Female Gaze“ meint nicht nur die Umkehrung von festgefahrenen Rollenbildern, sondern eine völlig neu gedachte Perspektive in Erzählung, Bildgestaltung und -ästhetik. Dazu gehört auch, dass sich mehr Frauen in entscheidenden Positionen befinden.
Foto: DCM
Carol
Szene aus „Carol“ von Todd Haynes
Das Mannheimer Filmsymposium beschäftigt sich im Oktober mit den Theorien von Laura Mulvey. Dazu sind verschiedene Referent*innen aus ganz Europa eingeladen, die sich unter anderem mit der Weiblichkeit in Animationsfilmen von Disneys Prinzessinnen bis zu Netflix´ „Arcane“, der Präsentation des weiblichen Körpers bis zur feministischen Pornografie oder der Inszenierung weiblicher Blicke durch schwule Regisseure beschäftigen. Auch Filme mit lesbischer Thematik werden gezeigt: „Portrait einer jungen Frau in Flammen“ von Céline Sciamma sowie „Carol“ mit Cate Blanchett von einem Wegbereiter des New Queer Cinema, dem Regisseur Todd Haynes.
7. – 9.10., Female Gaze – der weibliche Blick, 36. Mannheimer Filmsymposium, Cinema Quadrat, K1 2, Mannheim, Infos und Anmeldung über www.cinema-quadrat.de