Foto: Martin Kaufhold
Erneut erobert eine herzerwärmende Gruppe Nonnen die Bühne des English Theatre: „Nunsense“ heißt die Musical-Comedy des Winters, die im ehemaligen Fritz-Rémond-Theater am Zoo gezeigt wird, der Interims-Spielstätte des English Theatre.
Die Aufregung ist groß, im Nonnen-Konvent „Little Sisters of Hoboken“: Aus Unachtsamkeit hat die Köchin Schwester Julia mit einem verdorbenen Abendessen fast alle ihre Mitschwestern vergiftet – nur 19 von 53 haben überlebt. Die Kasse des Konvents ist schmal, und so konnten noch nicht alle Schwestern standesgemäß beerdigt werden. Fünf Schwestern tun sich zusammen, um Spenden für die Beerdigung der verbleibenden Leichen zu sammeln. Die Idee: Eine Show im Festsaal der Klosterschule soll das nötige Geld bringen. Die Vorbereitungen für die unfreiwillig schrille Revue starten.
1 von 2
Foto: Martin Kaufhold
2 von 2
Foto: Martin Kaufhold
Regisseur Ewan Jones, der für da English Theatre bereits Musicals wie „Sister Act“ oder „Something Rotten“ inszeniert hat, legt bei „Nunsense“ eine echte Punktlandung hin. Jones konzentriert sich einfach auf das, was das Comedy-Musical ist: eine schmissige Nummern-Revue! Und das ist überhaupt nicht abwertend gemeint, denn jeder „Nunsense“-Song klingt wie ein Hit, auch dank vielen Referenzen zu bekannten Musical-Melodien, die man sofort mitsummen möchte.
Trotz des kleinen Bühnenraums werden für die Nummern dann auch wirklich alle Effekt-Register gezogen: von fliegenden Kostümwechseln, Roben mit Lichteffekten, und Steptanz-Nummern, über rasante Slapstick-Einlagen und überraschende Bühnenbildwechsel gibt es gefühlt tausend detailverliebte Ideen. Selbst der Leader der Live-Band ist mit seinem Klavier Teil der Szenerie, der Rest der Band ist ebenfalls ins Bühnenbild integriert – inklusive eines Überraschungseffekts!
1 von 2
Foto: Martin Kaufhold
2 von 2
Foto: Martin kaufhold
Darüber hinaus gelingt es dem quirligen Ensemble, das Publikum in die an einen küchenähnlichen Raum erinnernde Szenerie, komplett miteinzubeziehen – klar: bei Partys ist die Küche ja bekanntermaßen auch immer der beliebteste Ort.
Die Nonnen begrüßen das Publikum schon bei der Ankunft im Theatersaal, machen Konversation, es gibt sogar ein Publikumsquiz mit kleinen Gewinnen.
Musical-Fan Ewan Jones sagt im GAB-Interview über „Nunsense“:
„Es ist eine verrückte Komödie rund um eine Slapstick-Wohltätigkeitsgala. Die Musik ist, genau wie die Handlung, wunderbar eklektisch! Sie reicht von Country und Gospel bis hin zu Bluegrass und Broadway, und das ist natürlich auch ein Teil dessen, was die Show so unterhaltsam macht“.
Entsprechend schwungvoll fegen die fünf Schwestern auch in Frankfurt über die Bühne – „Nunsense“ ist einfach ein unbeschwertes Feel-Good-Musical!
Noch bis 20.2., „Nunsense“, The English Theatre Frankfurt @ Zoo, Bernhard-Grzimek-Allee 1, Frankfurt, Spieltage Di bis So (nicht am 24., 25., 26.12 und 1.1.), www.english-theatre.de