Foto: Ivan Valentin
MrFetishGermany-Stefan
Traditionsreiches Ritual: Die „Segnung“ des Mr. Fetish Germany
Es hat geklappt: Stefan aus Frankfurt konnte im November bei der in diesem Jahr vom Verein MLC Münchner Löwen Club veranstalteten Wahl zum Mr. Fetish Germany 2025 den Sieg holen. Wir habe den sympathischen Fetisch-Kerl zum Interview getroffen.
Stefan, Glückwunsch zum Titel „Mr Fetish Germany 2025“! Wie hast du das Publikum in München überzeugt? Und was hast du dir für dein neues Amt vorgenommen?
Als Fetish-Show habe ich die bekannte Sicherheitsansage im Flugzeug neu interpretiert. Ich war der Flugbegleiter und habe das bekannte „Wasserballett“ mit Fetischelementen und mit viel Humor inszeniert. Auf dem Flug meiner fiktiven „All Fetish Airlines“ wurde den Passagieren einiges geboten: So waren zum Beispiel die Sauerstoffmasken diesmal Gasmasken, die von der Kabinendecke fielen, oder die Lifejacket unterm Sitz eine SWAT-Weste. Für die Show habe ich im Nachgang sehr viel positives Feedback bekommen. Ich vermute aber, dass die Gäste mich als einen sehr sympathischen und bodenständigen Kandidaten wahrgenommen und deswegen gewählt haben. Es war mir besonders wichtig, mich so zu präsentieren, wie ich bin. Im Interview-Teil auf der Bühne habe ich auch meine Ziele genannt: In meiner Amtszeit möchte ich Fetischinteressierte ermutigen, in Fetisch auch auf die Straße zu gehen und dabei keine Angst haben zu müssen. Außerdem möchte ich mit den Vereinen und Organisationen zusammenarbeiten. Diesen verdanken wir unsere Safer Spaces, in denen wir uns ausleben können. Und die möchte ich schützen, damit es diese auch weiterhin gibt. Und ich möchte für die deutsche Fetisch-Community im Ausland werben, damit auch Fetischtouristen unsere Veranstaltungen in Deutschland besuchen.
Als „Kohlkönig“ des Bremer LCNW hast du bereits Erfahrung als Schärpenträger gesammelt. Was hat dich in deiner bisherigen Amtszeit beeindruckt, was hat es dich gelehrt?
In meiner ersten Amtszeit ist mir tatsächlich etwas Interessantes aufgefallen: Ich komme gerne mit neuen Leuten in Kontakt. Mit der Schärpe hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich ohne sie einfacher ins Gespräch gekommen wäre. Mir scheint, als hätten die Leute unglaublichen Respekt vor dem Titel „Mister“ und trauen sich dann nicht näher zu kommen – und das, obwohl auf meiner Kohlkönig-Schärpe gar nicht „Mister“ stand. Das finde ich sehr schade und das möchte ich auch gerne ändern. Der „Mister“ ist aus meiner Sicht kein VIP sondern ein Botschafter der Community, und daher sollte man keine Scheu vor ihm haben. Natürlich gab es auch Situationen, wo mich der Titel „Kohlkönig“ sehr schnell in ein Gespräch verwickelt hat.
Du warst auch schon Kandidat für den Mr Fetish Hessen – was reizt dich generell an den Mister-Titeln? Ist es der Ruhm oder eine gewisse Form der Anerkennung?
Weder noch. Der Titel ist für mich wie ein Megafon, mit dem ich meine Botschaft nach außen tragen möchte. Für meine Kandidatur und das Amtsjahr des Mr Fetish Germany 2025 ist mein Motto #loveyourfetish. Denn jeder von uns liebt seinen Fetisch aus einem bestimmten Grund. Das kann Spaß, Leidenschaft, Zusammengehörigkeit oder ähnliches sein. Mit meiner Botschaft möchte ich, dass wir uns auch trauen, Fetisch (weiterhin) öffentlich zu tragen und gemeinsam als starke Community zu zeigen, dass an Fetisch nichts verwerflich ist.