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TorstenFlassig
Torsten Flassig
Der dritte Roman des französischen Jungautoren-Stars Édouard Louis ist die Basis für das intensive Kammerspiel von Regisseurin Lisa Nielebock. Bereits in seinem Debüt-Roman „Das Ende von Eddy“ beschreibt Louis schonungslos seine Jugend in der französischen Provinz, die vor allem von Armut, Gewalt und Homophobie geprägt war.
In „Wer hat meinen Vater umgebracht?“ erweitert der Autor den Blick vom Privaten auf das Politische und analysiert die Gründe für die Gewalttätigkeit seines Vaters. Louis schreibt, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse mitverantwortlich sind. In seiner Analyse gelingt Louis das Kunststück, die Verstrickungen von Opfer und Täter in gesellschaftlichen Machtstrukturen zu beleuchten, ohne dabei in eine Unschärfe in den Formen des Erleidens zu geraten.
Foto: Emanuela Danielewicz
LisaNielebock
Regisseurin Lisa Nielebock
„Eine Geschichte der Zärtlichkeit und Gewalt, des Selbsthasses und der Anklage“, sagt Lisa Nielebock über Édouard Louis‘ Roman. In der Hauptrolle ist Torsten Flassig zu sehen.
15.11., Schauspiel Frankfurt, Willy-Brandt-Platz, Frankfurt, 20 Uhr, weitere Vorstellungen am 23.11., 6. und 26.12. sowie 4.1., www.schauspielfrankfurt.de