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Alexandre Kantorow
Alexandre Kantorow
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Ensemble Correspondances
Ensemble Correspondances
Wenn Alexandre Kantorow in die Tasten greift, könnte man glauben, es ginge nicht mit rechten Dingen zu. Da passt es ganz gut, dass sich der junge und bereits vielfach preisgekrönte Klaviervirtuose einem musikalischen Teufelskerl par excellence widmet. Gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern unter der kundigen Stabführung von Tugan Sokhiev stürzt sich Alexandre Kantorow am 3. November in die bravouröse „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ von Sergej Rachmaninow, welche eine Caprice des Teufelsgeigers mit großer pianistischer Wirkungsmacht verarbeitet.
Cecilia Bartoli kehrt nach einem Jahr am 22. November zurück auf das Podium der Kölner Philharmonie bei der Aufführung von Christoph Willibald Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“. Mit seinem Gesang rührte Orpheus, als er seine geliebte Eurydike wieder ins Leben zurückführen wollte, selbst die Götter der Unterwelt. Cecilia Bartoli verkörpert den Sänger Orpheus in jener Fassung von Glucks „Orfeo ed Euridice“, die der reformfreudige Komponist nach der bestaunten Wiener Uraufführung für de n Herzoghof zu Parma 1769 neu erstellt hatte: Die Titelpartie wurde in strahlende Höhen versetzt, ihre Koloraturen virtuos aufgewertet – ein Fest also für die Bartoli ebenso wie für ihre Soprankollegin Mélissa Petit in der Doppelrolle als Eurydike und Gott Amor.
Zwei besondere Messen erklingen im Dezember: Den Beginn macht René Jacobs mit Joseph Haydns „Cäcilienmesse“. „Diese Musik macht mich glücklich“, so Jacobs. Für die Aufführung am 2. Dezember verbündet sich der Originalklang-Pionier Jacobs mit dem Kammerorchester Basel sowie einem erlesenen Vokalquartett. Wann genau diese Messe entstand, ist nicht dokumentiert. Und der Titel, der auf die Schutzpatronin der Kirchenmusik verweist, stammt nicht von Haydn. Unter seinen Messen ist sie aber zweifellos die prächtigste und kunstvollste.
Marc-Antoine Charpentier hat nicht nur die Eurovisionshymne komponiert – aus seiner Feder stammen auch zauberhafte Messen zur Weihnacht. Sie bilden das Herzstück eines stimmungsvollen Weihnachtskonzerts mit den herausragenden Sängern und Instrumentalisten des Ensembles Correspondances unter der Leitung von Sébastien Daucé am 16. Dezember. „Ich mache mir viele Gedanken darüber, wie ich Menschen zur Musik bringen kann“, sagt Sébastien Daucé. Mit der subtilen Mischung französischer und italienischer Stilistik in Charpentiers Messen, angereichert mit dramatischen Elementen, wird ihm das mit Sicherheit gelingen.
Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstraße 1, Köln. Infos und Karten www.koelner-philharmonie.de.