
Foto: Falkenpost / pixabay / CC0
Während die Aufmerksamkeit für die Corona-Pandemie schwindet und zunehmend Normalität in das Leben einkehrt, nimmt die Reiselust stark zu. Die Trends für 2023 halten zahlreiche Inspirationen für jeden Geldbeutel bereit. Weil homosexuelle leider nach wie vor nicht in jedes Land sorgenfrei reisen können, haben unsere Gastautor*innen aktuelle Trends unter die Gay-Lupe genommen.
Fernreisen: Sicherheitslevel sorgfältig prüfen
Nach rund drei Jahren Pandemie zieht es viele Menschen in die Ferne. Der Wunsch nach Kontrasten und Abwechslung ist groß und die zuvor für selbstverständlich gehaltene Reisefreiheit befeuert die Lust auf exotische Ziele. Neben Klassikern wie Thailand, Bali und die USA stehen in diesem Jahr auch eher weniger populäre Länder wie Botswana auf den Trendlisten für 2023. Doch nicht jedes Land, das darauf zu finden ist, kann als queerfreundlich bezeichnet werden.
Folgende Länder sollten beispielsweise nicht bereist werden, weil homosexuelle Handlungen dort bestraft werden:
- Vereinigte Arabische Emirate
- Katar
- Afghanistan
- Tschetschenien
Zum Teil müssen Schwule mit mehreren Jahren Gefängnis rechnen. In Tschetschenien drohen Verfolgung und Folter (männer* berichtete). Opfer von Diskriminierung können Homosexuelle aber auch in Ländern wie Japan, Türkei, Russland, Sri Lanka, Südkorea und Singapur werden.
- Das Bildungsportal Preply zeigt mit dem LGBTQ+ Rights Index (weitere Infos), welche Staaten queere Menschen gesetzlich gleichstellen und gibt damit auch Reisenden gute Anhaltspunkte für sichere Ziele.
- Der Index wurde Anfang 2023 bereits aktualisiert und informiert neben der Entkriminalisierung von Homosexualität über die gesellschaftliche Akzeptanz.
- Ganz oben landet hier die Niederlande mit 9.5 von 10 Punkten, gefolgt von Norwegen (9.4), Spanien (8.8) und Schweden (9.2).
- Unter den Fernreisezielen belegt Südafrika den fünften Platz. Die gesellschaftliche Akzeptanz liegt mit 6.0 jedoch weit hinter dem nächsten Fernreiseziel im Index zurück: Kanada (9.0).

Foto: jplenio / pixabay / CC0
Wohlfühlen in Kanada
In Kanada ist die Ehe für alle bereits seit 2005 Realität und der Staat in Nordamerika ist auch auf den Reisetrendlisten 2023 zu finden. Atemberaubende Bergseen, beeindruckende Wälder und hippe Städte warten darauf, erkundet zu werden. Insbesondere Naturliebhaber kommen in Kanada auf ihre Kosten.
Apropos Kosten:
- Mit einem günstigen Pauschaltrip nach Mallorca ist eine Kanadareise nicht zu vergleichen. Wer nicht in Hostels, sondern mindestens in 2 Sternehotels unterkommen will, sollte nicht weniger als 140 Euro pro Kopf und Tag einplanen.
- Ein mittelklassiger Urlaub in 3 Sternehotels inklusive Mittelklasse-Mietwagen und anständigen Restaurants erfordert eher 190 Euro Tagesbudget.
- 14-Tage Kanada kosten somit schnell zwischen 2.500 und 3.000 Euro pro Person. Hinzukommen die Flugkosten, die bei etwa 700 Euro beginnen.
- Wer ein solches Budget nicht auf der hohen Kante hat oder das Ersparte nicht dafür verwenden möchte, kann sich den Traum von einer Fernreise mit einem Kleinkredit (mehr hier) erfüllen. Online lässt sich Fremdkapital zu fairen Konditionen beschaffen und durch Ratenkredite über einen fixen Zeitraum kontrolliert tilgen.
Das bunte und günstige Brasilien
Brasilien erreicht bei der gesellschaftlichen Akzeptanz im LGBTQ+ Rights Index immerhin 7.2 Punkte und liegt damit nicht weit hinter Deutschland (7.7). Insbesondere Rio de Janeiro zieht viele Homosexuelle in ihren Bann. Die Küstenmetropole ist für ihr Karneval-Spektakel weltweit bekannt. Brasilien hat das Thema Homosexualität im internationalen Vergleich schon früh gesetzlich geregelt.
Dennoch hatte die gesellschaftliche Toleranz lange ausgeprägte Grenzen und viele wurden Opfer der Diskriminierung. Als queerfreundlich gilt unter anderem die Stadt São Paulo. Einige Anbieter veranstalten sichere Reisen für Homosexuelle mit guter Betreuung, Gay Friendly Hotels und spannenden Unternehmungen. Vergleichen lohnt sich! Bei selbst organisierten Reisen sind zweiwöchige Auszeiten bereits ab rund 1.500 Euro möglich.
Tipp: Um unnötige Risiken zu vermeiden, sollten Reisende in Brasilien nachts nie allein unterwegs sein und einsame Gegenden sowie Favelas (Marginalsiedlungen) generell meiden. Schmuck und sonstige Wertsachen gilt es nicht zur Schau zu stellen, sondern zu verdecken.

Foto: Iva Castro / pixabay / CC0
Kuba – gute Laune und Kultur
Tanzende Menschen, Zigarren, historische Autos und bunte Häuserfassaden – diese und einige andere Besonderheiten kommen bei Kuba zuerst in den Sinn. Nicht zu vergessen die karibische Exotik, die Kuba auch 2023 zu einem gefragten Fernreiseziel macht. Der Inselstaat feiert seine authentische Kultur und zieht damit zahlreiche Touristen in ihren Bann.
Auch Kuba lässt sich von Homosexuellen sicher bereisen. Von Trips durch Havanna über Oldtimer-Touren bis hin zum Strandbesuch oder Entdeckungen auf der Tabakroute ist für jeden Geschmack etwas geboten. Für eine zweiwöchige organisierte Reise nach Kuba sollten Reisende rund 3.500 Euro inklusive Flug kalkulieren.
Organisierte Reisen für Gays lassen sich zum Beispiel bei der Zusammen.reisen Unternehmergesellschaft mit Sitz in Oberursel buchen (mehr Details). Die Reisen werden von dem namhaften Reiseveranstalter Marco Polo Reisen durchgeführt.
Europäische Ziele für die queere Szene
Wer statt Fernreise Europa als Ziel hat, findet in der folgenden Liste womöglich Anregungen für einen unvergesslichen Urlaub:
- Madeira
- Balearen
- Mykonos
- Irland
- Lofoten
Gute Reise!