Romantischer geht es kaum. Seit Generationen gelten Tahiti und seine Inseln als Traumziel für verliebte Paare – gerade auch für Mitglieder der LGBTIQ*-Community.
Wie sehr das Südseeparadies auch auf queere Urlauber setzt, beweist das Tourismusbüro von Tahiti ganz aktuell mit einer Kampagne, in der schwule, lesbische und trans* Paare zu Wort kommen. Eingeladen von Tahiti Tourisme hatten die Paare aus Frankreich, den USA und Japan die Gelegenheit, mit einem „Wohlfühltest“ die Inselwelt Tahitis selbst zu erkunden, um dann in Videointerviews über ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten, wie vielfältig und inklusiv das französische Überseegebiet tatsächlich ist. Dem Tourismusbüro war dabei bewusst, dass die LGBTIQ*-Community sehr empfindlich auf oberflächliche Versuche des „Rainbow Washing“ reagiert und fand es daher essenziell, „dass die neue Kampagne an einem Ort stattfindet, an dem die Reisenden Verständnis erfahren, Authentizität erleben und sich willkommen und geborgen fühlen“, so die dazugehörige Pressemitteilung. Als Antwort konzipierte Tahiti Tourisme in Zusammenarbeit mit der Agentur Circul8 und in Partnerschaft mit Air Tahiti Nui eben jenen „Wohlfühltest“ – eine Einladung an LGBTIQ*-Reisende, die Herzlichkeit und Akzeptanz während ihres Aufenthalts auf den Inseln von Tahiti zu erleben und zu beurteilen, ob sie sich authentisch „willkommen und wertgeschätzt“ fühlen. Die dabei entstandenen Interviews kann man sich auf der Website von Tahiti Tourisme ansehen.

Foto: Tahiti Tourisme
Tahiti
Buckelwale vor der Küste Tahitis
Bei insgesamt 118 Inseln und Atollen hat man als Urlauber die Qual der Wahl, welche Eilande man besuchen soll. Das Paradies im Südpazifik ist umgeben von kristallklarem Wasser und bunten Korallenriffen. Weiße Sandstrände gehören ebenso zur Kulisse wie türkisfarbene Lagunen, steile Vulkangipfel und von tropischen Regenwäldern bewachsene Bergketten. Dazu gesellt sich eine vielfältige und authentische Kultur, die man überall auf Tahiti und seinen Inseln erleben kann. Auf keinen Fall sollte man sich den Stress machen, möglichst viele Inseln in kurzer Zeit zu sehen, denn jede Insel ist dafür geschaffen, sich zu entspannen und der Hektik des Alltags zu entfliehen.
Tahiti
Sie ist die größte Insel Französisch-Polynesiens und gehört wie Moorea, Bora Bora oder Tahaa zu den Gesellschaftsinseln, auf denen der größte Teil der Bevölkerung des französischen Überseegebiets lebt. Dank des internationalen Flughafens nahe der Hauptstadt Papeete ist Tahiti für die meisten Urlauber die erste Station ihrer Reise. Zwar ist die Insel kein ausgesprochenes Badeparadies – große weiße Sandstrände und traumhafte Lagunen wird man entlang der Küste nicht finden – dafür ist die Landschaft Tahitis umso spektakulärer. Die gut 1.000 Quadratmeter große Doppelinsel, die sich aus Tahiti Nui (Groß-Tahiti) und Tahiti Iti (Klein-Tahiti) zusammensetzt, wir dominiert vom über 2.200 Meter hohen Gipfel des Mont Orohena sowie tief eingeschnittenen und üppig bewachsenen Tälern. Bei einem Ausflug ins Hinterland – etwa mit dem einheimischen Guide Teuai Lenoir, der sich mit seinem Unternehmen Iaorana Tahiti Expeditions auf authentische Erlebnistouren spezialisiert hat – lernt man alles über die heimische Tier- und Pflanzenwelt sowie die Traditionen und Riten der polynesischen Ureinwohner.

Foto: Dirk Baumgartl
Tahiti
Tourguide Teuai Lenoir auf Tahiti
Wer mehr über die Geschichte und Kultur der Inselbewohner wissen möchte, sollte nach seiner Ankunft in Papeete das Museum Te Fare Mahana im nahe gelegenen Ort Punaauia besuchen. Das 2023 renovierte und neu konzipierte Museum widmet sich neben der geologischen Entstehungsgeschichte der Inselwelt Französisch-Polynesiens vor allem der unterschiedlichen Kulturen und Bräuche der Bewohner. Zu sehen sind zahlreiche Artefakte und Kultgegenstände wie Boote, Statuen und Schmuck, aber auch Videos und Animationen etwa zur Geschichte der Tätowierung. Auch vom Wasser aus lässt sich das Bergpanorama Tahitis bestens genießen, beispielsweise an Bord eines traditionellen Segelkanus, mit dem man entlang der Südküste fahren kann, während man mehr über die Kultur der polynesischen Seefahrerkunst erfährt.

Foto: Tahiti Tourisme
Moorea
Moorea
Moorea
Schon bei der Ankunft am Flughafen in Papeete kann man die Silhouette der nur 17 Kilometer von Tahiti entfernten Insel Moorea erkennen. Mit einer Fläche von 133 Quadratkilometern, mit Regenwald bewachsenen Bergen, zwei tief in die Insel reichenden Buchten und einem fast geschlossenen Saumriff kommt Moorea einer südpazifischen Bilderbuchinsel sehr nahe. Dank Fährverbindungen ab Papeete ist die Insel leicht zu erreichen und bietet mit Luxusresorts wie dem Sofitel Kia Ora und dessen Over Water Villas typisches Südsee-Feeling. Neben Touren ins Inselinnere ist Moorea bekannt für seine Buckelwale, die hier zwischen Juli und November mit ihren Kälbern Rast machen und mit denen man sogar schwimmen und schnorcheln kann – ein ziemlich einmaliges Erlebnis. Beeindruckend ist zudem das 2021 eröffnete Museum Te Fare Natura, das sich der Ökologie sowie der Tier- und Pflanzenwelt Französisch-Polynesiens widmet.

Foto: Tahiti Tourisme
Bora Bora
Bora Bora
Bora Bora
Die Insel unter dem Winde liegt etwa 260 Kilometer von Tahiti entfernt und gilt als eines der romantischsten Urlaubsziele der Erde. Hier kommt alles zusammen, was Tahiti und seine Inseln ausmacht: eine perfekte, von Korallenriffen gesäumte Lagune, ein dramatisch steil aufragender Berg in der Inselmitte sowie etliche Luxusresorts mit Villen über dem Wasser, die genau jene Privatsphäre bieten, die man sich als frisch verliebtes Paar wünscht. Bora Bora ist wie dafür gemacht, sich eine Auszeit zu gönnen, um Sonne, Wasser und Aussicht zu genießen. Für Abwechslung sorgt ein Tagesausflug rund um die Lagune – am besten mit einem traditionellen Kanu –, bei dem man mit Rochen baden, mit Riffhaien schwimmen und mit tropischen Fischen schnorcheln kann. Taucher haben hier zudem die Gelegenheit, große Mantarochen zu beobachten, die in der Lagune täglich eine Putzstation aufsuchen. Ansonsten heißt es hier: ausspannen, abschalten und träumen.

Foto: Dirk Baumgartl
Tahiti
Tahaa
Raiatea & Tahaa
Die beiden Inseln sind von einem ringförmigen Riff umgeben und teilen sich eine in allen Blautönen schimmernde Lagune, in der man ebenfalls exzellent schnorcheln und mit Haien schwimmen kann. Berühmt für ihre Vanilleproduktion, kann man auf Tahaa entsprechende Plantagen besuchen, und auch die exklusiven Tahiti-Perlen werden in der Lagune rund um die Inseln gezüchtet. Zudem sind die Inseln eine etwas preisgünstigere Alternative zu Bora Bora, wobei Luxusresorts wie das Le Taha’a by Pearl Resort oder das auf einer Privatinsel gelegene Vahine Island Private Resort denen auf Bora Bora in nichts nachstehen. Locker entspannt und fast schon familiär geht es in dem auf Raiatea gelegenen Opoa Beach Hôtel zu. Das kleine 3-Sterne-Boutique-Hotel mit seinen zehn Bungalows, einem Pool und exzellentem Restaurant wurde von dem französischen Ehepaar Arnaud und Cédric 2023 komplett renoviert und ist der perfekte Ort für alle, die das Tropenparadies in Ruhe genießen wollen und zwischen all dem „Inselhopping“ ein paar Tage Erholung suchen. Die schwulen Hoteliers geben dabei gerne Tipps für Wanderungen auf Raiatea und organisieren Ausflüge in die Lagune oder zur Nachbarinsel Tahaa. Für Arnaud ist Raiatea nicht nur das „schönste Büro der Welt“, sondern auch eine Insel, die eine ganz besondere Energie ausstrahlt. „Wir nennen Raiatea immer die Schatzinsel – mit ihren Wasserfällen, den Plantagen, einem botanischen Garten und der Lagune gibt es hier jede Menge zu entdecken. Und nur fünf Minuten vom Hotel entfernt liegt der Ursprung Polynesiens.“ Der 50-Jährige spielt dabei auf die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kultstätte Marae Taputapuatea an. Die Anlage gilt als das religiöse Zentrum des früheren Polynesiens, von dem aus unter anderem die Besiedelung Neuseelands ausging. In jedem Marae, egal ob auf Hawaii oder den Osterinseln, muss ein Stein aus dieser Anlage verbaut sein, die bis auf das Jahr 1000 vor Christus zurückgeht.

Foto: Tahiti Tourisme
Rangiroa
Rangiroa
Rangiroa
Ganz anders als die Gesellschaftsinseln mit ihren bewaldeten Bergen präsentieren sich die Atolle des Tuamotu-Archipels. Rangiroa gehört dabei mit einer Länge von 82 Kilometern und bis zu 32 Kilometer Breite zu den größten Atollen der Erde. Charakteristisch ist dabei, dass sich im Zentrum der Lagune keine Insel mehr befindet. Das 350 Kilometer nordöstlich von Tahiti gelegene Atoll ist daher vor allem ein Paradies für Wassersportler und Taucher. Während einer Lagunentour gibt es nicht nur die Möglichkeit zum Schnorcheln und zur Delfinbeobachtung, sondern auch Gelegenheit, an den blendend weißen Stränden der „Blauen Lagune“ zu baden sowie die bizarren, über das Wasser ragenden Riffformationen zu bestaunen und sich in den dazwischenliegenden natürlichen Pools abzukühlen. Für Taucher gilt Rangiroa als einer der besten Orte, um neben zahlreichen tropischen Fischen auch Hammerhaie (saisonal), Schwärme von Barracudas und Delfine zu sehen. Auch hier muss man auf Luxus und Privatsphäre nicht verzichten. Zwar bietet das Kia Ora Resort & Spa ebenfalls einige Villen über dem Wasser – die Spezialität des Ressorts sind jedoch große, von einer Mauer umgebene Villen an Land, die über einen eigenen Pool, Außendusche und sogar eine Badewanne im Freien verfügen.

Foto: Tahiti Tourisme
Tikehau
Tikehau
Das ebenfalls im Tuamotu-Archipel gelegene Atoll Tikehau ist vergleichbar mit dem benachbarten Rangiroa, jedoch wesentlich kleiner. Mit seiner perfekten Kreisform ist Tikehau aus der Luft ein beliebtes Fotomotiv. Die Gewässer in und rund um die Lagune gehören zu fischreichsten in Französisch-Polynesien und sind daher ideal für Taucher und Schnorchler – eine in der Lagune gelegene Putzstation für Mantarochen ist nur eine der Attraktionen. Als Besonderheit findet man hier rosafarbene Strände und eine Brutinsel seltener Seevögel, die die Abgeschiedenheit des Atolls zur Aufzucht ihrer Jungen nutzen. Frisch renoviert eröffnet das auf einer kleinen Sandinsel gelegene Le Tikehau by Pearl Resorts im Oktober wieder seine Türen. Mit Villen am Strand und über dem Wasser ist auch hier echtes Urlaubsfeeling garantiert.
INFO
ANREISE
Air Tahiti Nui fliegt je nach Saison bis zu sieben Mal die Woche von Paris über Los Angeles bzw. Seattle nach Papeete. Geflogen wird mit einer Boeing 777 Dreamliner mit Economy, Premium Economy und Businessclass. Bei einer Buchung über ein Reisebüro sind Stopover-Aufenthalte in den USA möglich. Für Flüge zwischen den Inseln lohnt sich eventuell ein Multi-Island-Pass von Air Tahiti, der zum Beispiel den Besuch von Bora Bora, Raiatea und Rangiroa ermöglicht. www.airtahitinui.com, www.airtahiti.com

Foto: Dirk Baumgartl
Tahiti
Gastgeber Arnaud und Cédric
HOTEL
Das von dem schwulen Ehepaar Arnaud und Cédric geführte Opoa Beach Hôtel auf der Insel Raiatea sorgt mit nur zehn Bungalows für eine familiäre Atmosphäre und ist eine Alternative zu den großen Luxusresorts auf Bora Bora oder Tahiti. Von hier aus kann man Wanderungen zu Wasserfällen und Besuche von Vanilleplantagen und Perlfarmen unternehmen und natürlich auch die Lagune von Raiatea und Tahaa mit ihren bunten Korallenriffen erkunden. www.opoabeach.com