
Foto: M. Rädel
Von 1990 bis 2012 einer der Dreh- und Angelpunkte der queeren Kunstwelt in Berlin-Mitte. 2020 kam neues Leben in das legendäre Gebäude, das 1907 als Friedrichstraßenpassage errichtet wurde.
Wir schreiben das Jahr 2012, eine wilde Party tobt in einem etwas verfallenen, aber doch teilsanierten Prachtbau im Herzen Berlins. An der Tür thront Maria Psycho, die Beats trommeln, es ist fast so wie zur Wendezeit, als die Techno- und House-Szene alle leer stehenden Häuser, die Spekulationsobjekte, nutzte. Techno war der neue Punk. Doch 2012 war die Geschichte schon fast rum vom Tacheles, dem Ort des Geschehens. Im Herbst 2012 wurde es geräumt – und wartete bis 2020 auf eine neue Nutzung. Los ging es 1990: „Ein DDR-Abrissbetrieb hatte die Ruine bereits für die Sprengung vorbereitet, doch der Abriss konnte aufgeschoben werden, die Künstlergruppe Tacheles besetzte das Haus. Die Idee eines rund um die Uhr offenen Kunsthauses setzte sich durch, das ‚Kunsthaus Tacheles‘ war geboren und es entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem einmaligen Kunst-, Aktions- und Veranstaltungszentrum.“ **
** Aus TACHELES – Die Geschichte des Kunsthauses in Fotografien von Stefan Schilling, 144 Seiten, www.stefanschilling.de