Kroatien präsentiert Bilderbuch über Regenbogenfamilien

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Am Donnerstag wurde in Zagreb ein Kinderbuch vorgestellt, mit dem nachwachsende Generationen einen unbefangenen Umgang mit schwulen und lesbischen Eltern lernen sollen. Das Projekt erfährt viel Resonanz. Allerdings auch negative.

Foto: facebook.com/dugineobitelji

Schon seit mehreren Wochen wird das Kinderbuch „Moja Dugina Obitelj“ („Meine Regenbogenfamilie“) in Kroatien mit Spannung erwartet. Am Donnerstag wurde es bei einer Präsentation im Französischen Institut von Zagreb offiziell vorgestellt. Die knallbunt illustrierte Geschichte über den Alltag eines schwulen und eines lesbischen Paares mit Kind wurde von Ivo Segota entwickelt und von der Vereinigung Dugine Obitelji initiiert, die seit 2011 für mehr Akzeptanz von Regenbogenfamilien in Kroatien kämpft. In dem osteuropäischen Land sind Eingetragene Partnerschaften möglich, gleichgeschlechtliche Ehen wurden 2013 aber per Verfassungsklausel verboten. Entsprechend schwer tun sich weite Teile der Bevölkerung mit gleichgeschlechtlichen Paaren, beziehungsweise Eltern.

Guillaume Colin, der die Buchpräsentation in Zagreb moderierte, sagt über das Projekt: „Wir denken, dass es wichtig ist, für Toleranz, Respekt und Vielfalt zu werben, denn das sind originäre Europäische Werte.“ Dieser Haltung stimmt Autor Ivo Segota zu, der äußerte, dass er mit seinem Buch die öffentliche Diskussion über Regenbogenfamilien anregen und gleichgeschlechtlichen Eltern (von denen es laut Dugine-Obitelji-Sprecher Daniel Martinovic etwa 80 in Zagreb gibt) ein Mittel an die Hand geben wolle, mit dem sie Bekannten ihre Lebenssituation auf spielerische Weise näherbringen können. Katholische Verbände machten allerdings schon im Vorfeld Stimmung gegen das Buch und initiierten einen Boykott. Die erste Auflage von 500 Exemplaren ist trotzdem bereits vergriffen. 

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