Little Mix schocken mit Regenbogen-Show in homophobem Dubai

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Bei einem Open-Air-Auftritt in Dubai hat die britische Girlgroup Little Mix mit einem Auftritt für Wirbel gesorgt, bei dem sie ihren Hit „Secret Love Song“ vor einer gigantischen Video-Wand performte, auf der die LGBTIQ*-Pride-Flagge wehte. Das Pikante: In Dubai ist gleichgeschlechtlicher Sex verboten

Foto: facebook.com/teacherprize

„Wir wollen, dass ihr diesen Song mit uns gemeinsam singt, denn er liegt uns sehr am Herzen“ – mit diesen Worten moderierte Little-Mix-Sängerin Jade Thirlwall den „Secret Love Song“ in Dubai an. „Es geht darin um die Liebe!“ Bei den ersten gesungenen Zeilen jubelte das Publikum noch dem Song zu, der 2016 durch ein Video mit einer queeren Storyline zur LGBTIQ*-Hymne geworden war. Doch als nach einer Minute eine große Regenbogenfahnen-Projektion auf der Leinwand der Riesenbühne auftauchte, galt der Beifall auch dem Statement das mit der Projektion verbunden war, die bis zum Ende des Songs lief. Denn in Dubai ist gleichgeschlechtlicher Sex verboten – ein Umstand, der obendrein dem Text des „Secret Love Song“ doppelte Tiefe verlieh, der sich eins zu eins auf queere Liebe in repressiven Gesellschaften projizieren lässt.

In den sozialen Netzwerken sorgte der Auftritt für jede Menge Wirbel. Die einen lobten die Band, die anderen empfanden das demonstrative Statement gegen die homohoben Gesetze in Dubai (wo „Sodomie“ mit zehn Jahren Haft bestraft wird) als inakzeptable Grenzüberschreitung. Überdies gingen sofort Gerüchte um, Little Mix seien nach der Show verhaftet worden. Dafür gibt es bisher aber keine offizielle Bestätigung.

Der Little-Mix-Auftritt fand im Rahmen der Verleihung des Global Teacher Prize statt, bei dem Lehrer aus aller Welt für besondere pädagogische Verdienste geehrt werden. Der diesjährige Gewinner war Peter Tabichi aus Kenia, der sich in seiner Heimat mit Förderprojekten im Forschungsbereich verdient gemacht hat. Der Preis ist mit einer Million Dollar dotiert. Der britische Lehrer Andrew Moffat, der sich für LGBTIQ*-Aufklärung in Schulen einsetzt, war ebenfalls nominiert, ging aber bei der Verleihung leer aus. Ihm machte das nichts. Er postete ein Foto mit seinem Gewinnerkollegen aus Kenia.

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