Mit Regenbogenschal: Sir Ian McKellen lässt sich gegen Corona impfen

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Ian McKellen, Schausspiellegende und Ikone der Queercommunity, ließ sich die COVID19-Impfung verpassen – als einer der ersten Menschen überhaupt. Der Brite zählt in Großbritannien mit seinen stolzen 81 Jahren zu der Risikogruppe, die sich als erstes impfen lassen darf. Er ist dankbar dafür – und hat eine wichtige Botschaft an alle Impfskeptiker. 

Mit Regenbogenschal und Mundschutz zeigt Sir Ian McKellen den Daumen nach oben. Der Schauspieler möchte anderen Menschen die Angst vor der Impfung nehmen und mit positivem Beispiel vorangehen. Er fühle sich sehr glücklich, den Impfstoff bekommen zu haben, so der 81-Jährige, der 1991 von Königin Elisabeth zum Ritter geschlagen wurde.

„Es ist ein ganz besonderer Tag, ich bin euphorisch.“

Promibonus? Nein. Der Impfstoff wird in Großbritannien zuerst an Personen mit höchstem Risiko, über 80 Jahre alt, sowie an Angestellte im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen verabreicht. In Deutschland wird die entsprechende Impfverordnung wohl ähnlich aussehen, Jens Spahn möchte sie noch heute unterzeichnen.


Wichtige Botschaft an alle Impfgegner

Kann Sir Ian McKellen die Impfung denn empfehlen? Absolut, so der Schauspieler und Verfechter queerer Rechte. Die Impfung sei schmerzlos und praktisch. Und ein Bonus: Mit den Mitarbeitern des Gesundheitswesens in Kontakt zu kommen und ihnen für ihre harte Arbeit danken zu können.

In drei Wochen muss er noch einmal geimpft werden, damit der Schutz komplett ist. Die Impfung erfordert zwei Injektionen im Abstand von 21 Tagen. 28 Tage nach Beginn der Impfung hatte sich bei den Testpersonen der Schutz vor der Infektion aufgebaut. Dann, so McKellen, würde er am liebsten zurückgehen und die Mitarbeiter des britischen Gesundheitssystems NHS umarmen – aus Dankbarkeit.

Foto: twitter.com/IanMcKellen

Gegenüber ITV sagte er:

„Ich würde jeden ermutigen, das Vernünftige zu tun, nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen, denn wenn man virusfrei ist, hilft das allen, nicht wahr?“

Großbritannien ließ den Impfstoff als erstes Land der Welt bereits Anfang Dezember zu, in Deutschland soll am 27. Dezember mit dem Impfen begonnen werden. Die Nachricht, dass die Impfung auch in Deutschland schon bald verfügbar ist, stieß nicht nur – wie man vielleicht erwartet hätte – auf Jubel und Erleichterung, sondern auch auf von Impfgegnern verbreitete Skepsis. An all diese Menschen hat Ian McKellen eine wichtige Botschaft:

„Jeder, der so lange gelebt hat wie ich, ist am Leben, weil er sich früher bereits hat impfen lassen.“

Er ist davon überzeugt, dass die Inanspruchnahme der Corona-Impfung unter der älteren Generation bei 100 Prozent sein wird:

„Das sollte sie sein – weil man es nicht nur für sich selbst tut, sondern auch für Menschen, die einem nahe stehen – man leistet seinen Teil für die Gesellschaft.“


Wie funktioniert die Impfung überhaupt?

Das deutsche Unternehmen BioNTech hat sich mit dem US-amerikanischen Arzneimittelhersteller Pfizer zusammengetan, um einen  mRNA-Impfstoff gegen Coronaviren, bekannt als BNT162b2, zu entwickeln und zu testen. Erste klinische Studien haben gezeigt, dass er eine Wirksamkeitsrate von rund 90 Prozent hat. Das ist deutlich über der durchschnittlichen Wirksamkeitsrate von Impfstoffen. 

Foto: Gage Skidmore / CC BY-SA 2.0 / wikimedia

Der Impfstoff bietet viele Vorteile, allen voran: Man kann dadurch nicht krank werden. Es werden keine Krankheitserreger benötigt, denn es wird nicht wie bei herkömmlichen Impfstoffen das Antigen gespritzt. Stattdessen bekommt der Körper durch die Impfung nur den Protein-Bauplan der Viren mitgeteilt. So ist er gegenüber den Corona-Viren im Vorteil und hat nun das nötige Wissen, um das Antigen selbst herzustellen. Im schlimmsten Falle passiert also: Nix. 

Außerdem ist die Herstellung einfach, wodurch in kurzer Zeit viele Impfdosen hergestellt werden können. Nachteil ist jedoch die schwierige Lagerung von mRNA-Impfstoffen. BNT162b2 muss bei Temperaturen von rund minus 70 Grad transportiert und gelagert werden.

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