RITA SÜSSMUTH • MUT BEWEGT!

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Beim Frühjahrsempfang unter dem Motto MUT BEWEGT verlieh die Deutsche AIDS-Hilfe gestern in Berlin der ehemaligen Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth (CDU) die Ehrenmitgliedschaft. Bewegend waren ihre Rede und gesungene Rosen von Irmgard Knef. 

Der Dachverband von 120 Organisationen und Einrichtungen in Deutschland würdigt damit Süssmuths wegweisende Aids-Politik in ihrer Zeit als Bundesgesundheitsministerin in den 80er Jahren. Entschieden wandte sich Süssmuth gegen Ausgrenzung und bezog die am stärksten von HIV betroffenen Gruppen als Partner mit ein. Sie legte damit die Grundlage für die bis heute sehr erfolgreiche HIV-Prävention in Deutschland.

Die DAH verleiht bei Ihrem Empfang außerdem ihren Hans-Peter-Hauschild-Preis, der jährlich an beispielgebende Menschen und Projekte in der HIV/Aids-Prävention vergeben wird. Der diesjährige Hans-Peter-Hauschild-Preis wurde an das erste Altersheim für Junkies in Unna verliehen. Herzlichen Glückwunsch an das Projekt „DAWO“!

Der Abend schlug die Brücke von der Aids-Krise in den 80er Jahren zu den Herausforderungen von heute. Besonders Rita Süssmuth mahnte in ihrer Rede, vor einem Roleback und zitierte Hanna Arendts ‚Sag nie, so etwas wird es bei uns nie wieder geben’: „Was ich gegenwärtig an versuchten Rückschritten erlebe, in Bezug auf die Fremdherrschaft über die Körper von Frauen unter den Vorzeichen des Schutzes des ungeborenen Lebens, in Bezug auf die erneute Ausgrenzung von Menschen die ‚anders’ leben, egal ob sie eine andere Sexualität haben, eine andere Ethnie oder anders anders sind: Wir waren schon einmal weiter. ... Was mich in den letzten Monaten hoffnungsfroh macht, sind die enormen Kräfte, die unsere Zivilgesellschaft freisetzt. Die Menschen, die zu Zehntausenden selbstlos und ohne zu fragen, was sie davon haben, anpacken, Migranten helfen und Rückgrat beweisen. Die auch aufstehen und sagen: ‚ Mit uns nicht.'”

Die Moderation übernahm der ehemalige Fernsehmoderator und Schriftsteller Matthias Frings („Liebe Sünde“). Künstlerisch begleitet wurde das Programm vom Kabarettisten Ulrich Michael Heissig alias Irmgard Knef und der Akrobatin Petra Tobies.

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