Straff, Baby! Das kann man für ein tolles Bindegewebe tun

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Foto: Henri Meilhac / Unsplash

Das Bindegewebe ist gerade bei vielen Frauen eine Schwachstelle, die genetisch und hormonell bedingt ist. Doch man kann es stärken und straffen, um dann insgesamt jünger und schöner zu wirken. Und wer will das nicht?

Das Bindegewebe ist in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das liegt unter anderem daran, dass dieses noch wenig erforschte Gewebe im Körper als Verursacher zahlreicher Beschwerden identifiziert wurde. Neben dem direkt unter der Haut liegenden Bindegewebe, das unter anderem für die verhasste Orangenhaut verantwortlich ist, gibt es noch das tiefer liegende Gewebe, das ebenfalls eine verbindende Aufgabe hat: die Faszien.

Die Faszien umhüllen Muskeln, Organe, Knochen und Gelenke wie eine bewegliche Haut. Zu ihnen zählen auch die Gehirnhaut, das Bauchfell sowie Sehnen und Bänder. Sie halten alles an seinem Platz und sorgen dafür, dass die Organe dort sind, wo sie sein sollen. Das Bindegewebe hingegen, die oberste Schicht der Faszien, ist mit dem Fettgewebe verbunden. Es schützt vor Einflüssen von außen und speichert zudem Wasser. Hier also schnell schon der erste Tipp zum Thema straffe Haut: Hol dir schnell ein Glas Wasser, bevor du weiter liest!

Wie unterschieden sich die Gewebe von Frauen und Männern?

Gender hin oder her, die weiblichen und männlichen Körper sind in ihrer genetischen Veranlagung grundverschieden, was die Faszien und die Haut betrifft. Die Haut eines Mannes ist dicker, sein Bindegewebe ist in einer netzartigen Struktur aufgebaut. Zudem lagert sich das Fett bei ihm bevorzugt am Bauch an. Das weibliche Bindegewebe hingegen, das unter einer wesentlich dünneren Haut liegt, hat eine parallele Struktur. So wird sichergestellt, dass sich die Haut im Fall einer Schwangerschaft soweit ausdehnen kann, wie es nötig ist. Das bedeutet jedoch auch, dass das Fettgewebe deutlicher zu sehen ist, was sich am Bauch, aber auch am Po und an den Oberschenkeln ablagert.

Übrigens: Wer eine geschlechtsangleichende Therapie mit Hormonen macht, erlebt die Anpassung auch auf und unter der Haut. Die männliche Haut wird weicher, die weibliche fester. Auch die Verteilung des Fettgewebes ändert sich. Daran wird deutlich, dass die geschlechtstypische Ausprägung hormonell gesteuert ist.

Was für gesundheitliche Probleme können die Faszien machen?

Eigentlich sind die Faszien elastisch, biegsam und flexibel, denn sie müssen nicht nur halten und stützen, sondern sich auch allen Bewegungen anpassen. Nun, wenn man sich als Bürotiger sehr wenig bewegt, verliert das Gewebe mit der Zeit diese Fähigkeit. Die Faszien verkleben und verhärten sich, was die ohnehin selten genutzte Beweglichkeit noch weiter einschränkt. Schmerzen in den Gelenken, Probleme mit dem Rücken, ein steifer Nacken und ein Gefühl von Unbeweglichkeit können die Folge sein. Zudem können die Organe schneller altern. Ein sehr unangenehmer Prozess, der sich jedoch nicht durch Schmerzen bemerkbar macht, sondern nahezu unbemerkt vonstattengeht. Was kann man tun?

Gesundheit für die Faszien und das Bindegewebe

Sind die Faszien erst einmal als Ursache für verschiedene Beschwerden ausgemacht, gilt, es, sie wieder zu lockern und zu durchbluten, damit sie ihre angestammte Aufgabe adäquat erledigen können. Mit einfacher Gymnastik ist es hier in viele Fällen jedoch nicht getan, weil diese die tief liegenden Gewebe gar nicht erreicht. Wie lässt sich das Bindegewebe also verjüngen und so für ein besseres Lebensgefühl sorgen?

Faszienrolle

Eine Faszienrolle ist wohl das einzige Hilfsmittel, mit dem das Bindegewebe direkt und vor allem selbst manipuliert werden kann. Mit dieser Rolle kann man das Gewebe auch in der Tiefe stimulieren, massieren und anregen, sodass es besser durchblutet und wieder elastisch wird. Die Rolle (ab ca. 20€) ist sehr einfach anzuwenden und birgt keine Risiken, auch wenn manche Anwender bei den ersten Übungen deutlich spüren, wie verhärtet und steif ihr Gewebe in den letzten Jahren geworden ist.

Foto: Derek Owens

Wasser

Wasser ist Lebenselixier und Allheilmittel, was auch für das Bindegewebe gilt. Zwei Liter am Tag sollte man trinken, damit auch die Faszien ausreichend mit dem wichtigen Stoff versorgt werden können. Sie speichern die Feuchtigkeit und wirken so praller, was Orangenhaut entgegenwirkt. Zudem bleibt das Gebe elastischer, beweglicher und wird besser genährt.

Wenn es um das Thema trinken geht, sollte man nicht glauben, dass man mit Kaffee oder Soft Drinks ausreichend versorgt ist. Es muss Wasser sein, das man trinkt, denn der Körper kann es am leichtesten verwerten.

Ernährung

Dass man sich ausgewogen und möglichst basenüberschüssig ernähren soll, hat jeder schon einmal gehört. Doch die wenigsten Menschen wissen, dass das Bindegewebe auch Giftstoffe speichert und eine säureüberschüssige und unausgewogene Ernährung dadurch auch für ein schlechtes Erscheinungsbild der Hat verantwortlich sein kann. Also, es gehört viel mehr Obst und Gemüse auf die Teller, weil es einfach schön macht! So lässt sich sogar geschädigtes Gewebe wieder regenerieren.

Gifte

Von Giften sollte man sich fern halten, denn der Körper muss sie verarbeiten, abbauen und speichert sie unter anderem im Bindegewebe. Zu den Giften zählen neben Drogen auch Nikotin, Koffein (das man in Maßen genießen sollte) und natürlich auch Alkohol und schlechte Fette. Je „cleaner“ man sich ernährt, umso besser geht es auch dem Gewebe unter der Haut.

Wenn man dann noch regelmäßig entgiftet, die Sauna besucht, den Körper an kalt-heiße Wechselduschen gewöhnt und ein moderates Muskeltraining absolviert, werden die Faszien wieder wie neu – und so fühlt man sich selbst dann auch. Frisch, beweglich und straff.

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