Der Zeitgeist an der Wand

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Street-Art, egal, ob Paste-ups oder Graffitis, Tags oder Aufkleber, ist immer das schnellste Medium der Kunstszene, um auf gesellschaftliche Veränderungen, Bedrohungen und Umstände zu reagieren.

Ohne sich mit Galeristen oder Verlegern auseinandersetzen zu müssen, kann der Künstler seine Beobachtungen, Ängste und Gedanken direkt an die Wand, an die Öffentlichkeit bringen.

Xavier Tapies nimmt sich diesen Kunstformen in seinem neuen Buch an. „Street Art in Zeiten von Corona“ ist eine äußerst umfangreiche Einordnung aktueller Kunst der Straße, bestens eingefangene Fotos der Kunstwerke werden mit Ort- und Künstlerangabe abgebildet, zudem kommentiert und erklärt. Zum Beispiel „VIRUS“ von ARMX und Sweetsnini, das klar macht: Gemeinsam werden wir Corona besiegen. Masken auf, „US“ statt „VIRUS“.

Ein Buch, das beweist, dass Street-Art eben nicht nur eine Provokation an die Hausbesitzer ist, nein, es geht hierbei um Kunst und Gedanken, um verbildlichte gesellschaftliche Stimmungen. Und ja, das passiert meist auf dem Rücken der Haus- und Wandbesitzer. Aber nur so funktioniert diese oft flüchtige Kunst.

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