INTERVIEW: CASSANDRA STEEN

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Mit Glashaus gab sie uns Trost, gemeinsam mit Adel Tawil baute sie uns eine Stadt, und spätestens seit „Darum leben wir“ wissen wir: Cassandra Steen kann auch alleine in den Charts bestehen. Aber war sie davon anfangs auch selbst überzeugt? Wieso singt die mit Englisch aufgewachsene Sängerin eigentlich auf Deutsch? Und warum sehen wir sie nie in den Klatschspalten? blu traf die Große in Berlin zum Interview.

VIELE LIEDER DEINER FRÜHEREN ALBEN SIND TRAURIG, NACHDENKLICH AUF DEINER NEUEN PLATTE MIR SO NAH IST DAS ANDERS.

Die vorherigen Platten waren auf jeden Fall oft nachdenklich und sehr balladesk, weil wir einfach auch noch nicht die Richtung gefunden hatten. Dass es jetzt ein bisschen schneller wurde, war eigentlich schon ein Muss. Ich wollte natürlich das Gefühlvolle von den Balladen beibehalten, aber zugleich für die Liveshows mehr Pepp bieten können. Deswegen war es die Grundvoraussetzung, dass das nächste Album vom Inhalt her nicht nachlässt bzw. sich dahingehend auch steigert, dass es positiver ist, lebensbejahender, kämpferischer. Eigentlich ist es einfach nur passiert.

DU BIST MIT ENGLISCH AUFGEWACHSEN, WARUM HAST DU DICH DANN ENTSCHIEDEN, DEUTSCH ZU SINGEN?

Das war keine richtige Entscheidung. Ich wurde da einfach grob reingeschubst. Ja, Freundeskreis haben darauf bestanden, und Moses auch. Sie konnten es ja auch gut umsetzen. Es hat sich halt so ergeben.

AUF DEM NEUEN ALBUM GIBT ES NOCH MEHR GENRES, NOCH MEHR VERSCHIEDENE MUSIKSTILE, DERER DU DICH BEDIENST. DAS WAR DEINE ENTSCHEIDUNG?

Auf jeden Fall. Das war mein Wunsch und auch die einzige Möglichkeit, dass die Platte allein für mich vom Gefühl her besser werden konnte als die letzte. Ich hab einfach eine Steigerung gebraucht, nicht unbedingt qualitativ, sondern mehr Abwechslung. Ich wollte nicht mehr, dass jedes Stück denselben Ablauf hat, dasselbe Schema. Im Grunde genommen: mehr Musik und weniger Struktur.

HAST DU VON DEINEN FRÜHEREN MENTOREN UNTERSTÜTZUNG BEKOMMEN?

Ziemlich. Moses ist wieder mit dabei, der hat gut abgeliefert. Xavier ist fast immer mit dabei. Auf Adel konnte ich mich verlassen, und wir haben dann sogar neue Unterstützung bekommen über die Krauts, das Produzententeam von Peter Fox und Marteria, die dann auch noch mitgemacht haben.

WAS IST DAS GROSSE THEMA DES ALBUMS?

Das große Thema ist, mutig zu sein: Gebt alles! eben (erste Singleauskopplung des Albums, Anm. d. Red.). Wenn ich so etwas sage, dann mein ich, dass du erst mal auch in dich hineingehst und herausfindest, wozu du eigentlich fähig bist. Und sobald du es entdeckt hast, dann hau es raus. Wenn du etwas Besseres haben möchtest, ein besseres Leben, dann hol es dir! Trau dich!

VON DIR HAT MAN NOCH NIE SKANDALTRÄCHTIGES GEHÖRT ...

Das kommt noch. (lacht)

DAS LETZTE ALBUM, DAS DU DIR GEKAUFT HAST?

Ich kauf immer gern sehr viele auf einmal, aber ich hab gar keins mehr gekauft seit letztem Jahr. Keri Hilson, Prince. Mehr hab ich gerade nicht im Kopf.

*Interview: Felix Just

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