25. LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG

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Foto: A. Preysing

Seit sich 1989 aus einem Universitätsseminar mit dem Thema Homosexualität im Film die Lesbisch Schwulen Filmtage entwickelt haben, ist eine Menge Wasser die Elbe hinuntergeflossen. Und eine Menge Zelluloid queer belichtet worden. Inzwischen sind die LSF weltweit eines der renommiertesten und größten Festivals dieser Art und ein Publikumsmagnet mit rund 15.000 Besuchern. Trotz seiner beeindruckenden Entwicklung ist das Festival aber noch immer die Leistung eines ehrenamtlichen, nicht-hierarchischen Teams, das die hinnerk Redaktion gerne als idealistisch bezeichnet.

Für das Jubiläum hat dieses Team 150 Kurz- und Langfilme aus aller Welt ausgewählt, die vom 14. bis 19. Oktober im Metropolis, Passage, Studio, B-Movie und der Roten Flora zu sehen sein werden, darunter 17 Deutschlandpremieren, acht Europapremieren und eine Weltpremiere. Aufgeteilt ist das Programm auch in thematische Schwerpunkte, von denen es in diesem Jahr drei geben wird:

GOLDEN YEARS

In dieser Reihe geht es um die alten und älter werdenden Queers, um die 60- bis 90-Jährigen, die zwar die beginnende Schwulenbewegung geprägt haben, heute aber fast unsichtbar sind. Dennoch gibt es sie die Filme und Dokumentationen über diese Generation und die Macher und Macherinnen des Festivals haben sie gefunden.

FILMTIPP: LOVE IS STRANGE

Regisseur Ira Sachs erzählt die Liebesgeschichte von Ben und George, die nach 39 Jahren beschließen zu heiraten. George wird daraufhin als Musiklehrer an einer katholischen Schule fristlos gekündigt. Die gemeinsame Wohnung wird unbezahlbar beide Männer müssen vorerst getrennt voneinander bei Freunden und Familie unterkommen. Konflikte sind vorprogrammiert. Ein unverfälschter moderner Beziehungsfilm mit ernsten, aber auch komischen Momenten.

17.10., PASSAGE 1, MÖNCKEBERGSTR. 17, HAMBURG, 17:45 UHR, HTTP://SONYCLASSICS.COM/LOVEISSTRANGE/

ACCESS DENIED

Ein typischer LSF-Themenblock, der sich mit der schwindenden gesellschaftlichen Teilhabe durch Krisen auseinandersetzt. In den Filmen dieser Reihe überwinden die Protagonisten die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft und stellen die Privilegien der dominanten Mehrheit infrage.

FILMTIPP FERIADO

März 1999, es ist Karneval in Ecuador. Der introvertierte Juan Pablo verbringt die Ferien auf der Hacienda seines Onkels. Doch der ist nicht irgendwer, sondern der Präsident der bankrotten Staatsbank persönlich. Im Land tobt die Wirtschaftskrise, in ihm selbst das Chaos der Gefühle. Ausbrechen für eine Nacht, das wäre es der öden Gesellschaft entfliehen. Doch dann trifft er Juano Ein Erlebnis aus seiner Jugend hat den Regisseur Diego Araujo zu diesem sinnlichen Coming-of-Age-Stück inspiriert.

15.10., PASSAGE 2, MÖNCKEBERGSTR. 17, HAMBURG, 20:15 UHR

KRONJUWELEN

Der besondere Jubiläumsschwerpunkt. Anstatt Höhepunkte aus den 25 Jahren Programm zu präsentieren, hat sich das Orgateam dazu entschlossen, Filme aufzuführen, die sie immer schon mal zeigen wollten, aber aus verschiedenen Gründen nicht konnten. Neben GO FISH und HEDWIG AND THE ANGRY INCH sei hier besonders DER PRIESTER empfohlen, der bis heute in Deutschland nicht auf DVD erhältlich ist.

FILMTIPP DER PRIESTER

Pater Greg Pilkington (Linus Roache) tritt seine erste Stelle in einem Liverpooler Armenviertel an und lernt schnell, dass Kirchendoktrin und reales Leben nicht so recht zusammenpassen wollen. Seine Liebe zu dem jungen Schwulen Graham (Robert Carlyle) macht die Sache dabei nicht einfacher.

18.10., B-MOVIE, BRIGITTENSTR. 5, HAMBURG, 20:15 UHR

17.10., PASSAGE 1, MÖNCKEBERGSTR. 17, HAMBURG, 17:45 UHR, 14. 19.10., ALLE TERMINE IM HINNERK UND HIER

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