Nach 15 Jahren: Corona-Reunion bei Queer as Folk

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Der Cast der queeren US-Erfolgsserie traf sich online für den guten Zweck. Neben Lachen und in Erinnerungen schwelgen standen Fragen von Fans und die Versteigerung von Memorabilia auf dem Plan. Alle Einnahmen kamen der Organisation CenterLink zugute, die rund 250 queere Zentren in den USA, Kanada, Australien und Kamerun betreibt.

Bereits 2018 fand im Rahmen eines Drehs der Zeitung Entertainment Weekly eine Reunion statt, damals noch persönlich. Zum 20. Jahrestag des Serienstarts gab es nun das Online-Event mit Sicherheitsabstand. Organisiert und moderiert wurde das ganze von Scott Lowell, der Ted verkörperte. Die anderen wurden nacheinander und abwechselnd dazugeschaltet. 

Fast alle waren dabei: Randy Harrison (Justin), Hal Sparks (Michael), Peter Paige (Emmett), Robert Gant (Ben), Michelle Clunie (Melanie), Sharon Gless, die Michaels Regenbogenflaggen schwingende Mutter Debbie spielte und viele weitere Nebendarsteller, die bei 2018 nicht dabei waren. Ebenso nahmen auch die beiden Produzenten Ron Cowen und Daniel Lipman an dem Event teil, die seit 48 Jahren ein Paar sind. Bloß Gale Harold (Brian) war leider nicht am Start.

Rund viereinhalb Stunden ging das Livestream-Event, das nun als Video bei YouTube verfügbar ist. Neben Chats und Gesprächen gab es auch Versteigerungen von Memorabilia der Serie, für die Fans Gebote abgeben konnten. Die durch die Einnahmen unterstützte Organisation CenterLink kümmert sich um mehrere besonders stark von Corona betroffene Gruppen, darunter Obdachlose, ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Zudem wurde die Finanzierung vieler Projekte der Organisation durch den coronabedingten Mangel an Spendenaktionen und Prideveranstaltungen in letzter Zeit sehr erschwert. 


Kommt bald das Remake?

2005 war Schluss: Queer as Folk lief für fünf Staffeln ab 2000 und war die erste weltweit erfolgreiche Darstellung schwulen Lebens im TV. Für viele stellte das Format zusammen mit der gleichnamigen britischen Serie einen Wendepunkt auf dem Weg zu Normalität und Gleichberechtigung dar. Die Serie wurde von der Community für ihre ungezwungene und gut durchmischte Darstellung von Sex und Beziehungsthemen, Drogen- und Gesundheitsproblemen sowie politischem Aktivismus gefeiert – zu einer Zeit, in der schwulenorientierte Formate Mangelware waren.

In den letzten Jahren geriet die Serie jedoch vermehrt in die Kritik wegen ihrer überholten Förderung von Stereotypen und Bodyshaming sowie der Exklusion von Minderheiten. Derzeit ist ein Remake geplant, nähere Infos sind noch nicht bekannt. Die Serie soll bei PeacockTV laufen, dem neuen Streamingdienst von NBCUniversal. 


Nicht das einzige Kult-Revival

Übrigens: Auch die zeitlose und unter Schwulen besonders beliebte Serie Die Nanny startete letzten Monat eine Reunion unter dem Hashtag „PandemicPerformance“. Im virtuellen Table Read zur Pilotfolge waren alle dabei – bis auf die leider inzwischen verstorbene Ann Morgan Guilbert, die Frans Oma Yetta spielte. Sogar Peter Marc Jacobson, Produzent der Serie und Ex-Ehemann von Hauptdarstellerin Fran Drescher war dabei – inzwischen lebt er offen schwul.

Hier seht ihr, wie Niles, Mister Sheffield, Mama Sylvia und alle anderen heute aussehen: 

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