Geisterjäger, Michael Jackson und Adolf

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Was haben ein auferstandener Michael Jackson, ein zeitreisender Magier, zwei schwule Lederzwerge, lesbische Geisterjäger und Adolf Hitler gemeinsam? Nichts?

Die deutsch-amerikanischen Produzenten Mike Maria und Mike Moreau beschlossen mittels privater Investitionen und Crowd-Funding eine durchgeknallte Komödie die ihresgleichen sucht, zu realisieren. Mit Hilfe von über 100 Talenten der freien Berliner Szene wurde der Film an 22 Drehtagen in Friedrichshain, Kreuzberg und umliegenden Kiezen realisiert.

TV-Eilmeldung: Michael Jacksons verweste Hand ist aus seinem Grab in Los Angeles entwendet worden! Begangen wurde die Schandtat von zwei Leder-Zwergen, Schergen des Drahtziehers Graf Cagliostro, eines geheimnisvollen, zeitreisenden Magiers. Getarnt als Betreiber eines Berliner Punk-Zirkus brütet Cagliostro einen wahnwitzigen Plan aus: mittels Voodoo will er Jackson von den Toten auferwecken, um mit seiner Hilfe die Massen zur Weltrevolution aufzurufen! Doch die Lage spitzt sich zu als Cagliostro die Kontrolle über den rasch verwesenden Jacko-Zombie verliert. Können drei spitze College-Jungs aus den USA, zusammen mit zwei Geisterjägerinnen, einander in Liebe zugetan, die drohende Apokalypse verhindern?


Spaß garantiert!

Berlin ist schon unzählige Male Inspiration und Gegenstand der filmischen Darstellung gewesen. Return of the Moonwalker sticht dennoch hervor. Ein solches Feuerwerk an Witz, ein derartiges Kaleidoskop schräger Gestalten, eine solche Menge treffender, deftiger und niemals gesellschaftlich korrekter Anspielungen ist sogar für die stets ums Kultige bemühte Hauptstadt top of the mark.

Bevor der Klaumauk des deutsch-amerikanischen Produzenten-Duos in ein überraschend philosophisches Finale mündet, lässt die schwarze Komödie kein Fettnäpfchen aus. Ob Hitlers Geist im Kampf mit den heißen Bunker-Lesben, ob Jackos durch zwei techtelmechtelnde Lederzwerge belebter Kindergeburtstag oder der Kampf zwischen Türkengang, Punks und Faschoclique -- es geht jedes Mal ohne falsche Scham zur Sache. Darf man das? Falsche Frage, vielmehr geht es darum: Kann man das? Und RoTM schafft es tatsächlich: eine grandiose Mêlée aller, oder doch der meisten, heute gängigen Tabus und Klischees zu präsentieren, mit deren bissiger und temporeicher Entschärfung entsetzlich gute Unterhaltung zu produzieren und en passant noch ein paar der ganz großen Themen zu streifen. Das kann sich sehen lassen. *C. Schmelcke

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