KRISGER TINDIN im Interview

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Die 1971 geborene Malerin lebt und arbeitet bei Wiesbaden, und ihre Kunst gefällt nicht nur auf Facebook. Hier stellen wir sie dir vor.

WIE KAMST DU ZUR MALEREI ?

Meine ersten Bilderbücher waren ein Stapel Softcover-Kunstbände auf dem Couchtisch meiner Eltern. Alte Meister vor allem. Meine früheste Erinnerung daran ich muss so drei Jahre alt gewesen sein ist, wie ich mich magisch dazu hingezogen gefühlt habe, sie immer wieder durchzublättern. Ich erinnere mich noch genau, wie mir die glatten rosigen Leiber auf Cranachs Bildern gefielen. Da muss wohl schon damals irgendwas auf fruchtbaren Boden gefallen sein.

WAR ES SCHWER, AN EINER AKADEMIE ANGENOMMEN ZU WERDEN?

Es ist tatsächlich nicht ganz leicht. Kaum einer landet beim ersten Versuch und genau da, wo er hinwollte. Man muss schon viel mitbringen. Natürlich auch das nötige Stehvermögen sich von einer Absage nicht entmutigen zu lassen.

WAS IST DIR BEI DEINER KUNST WICHTIG?

In meinen Arbeiten geht es immer um Polaritäten und die vielen Standpunkte, die man dazwischen einnehmen kann: statisch dynamisch, gut böse, schön hässlich etc. Der Betrachter ist gefordert, einen Standpunkt einzunehmen und zu hinterfragen. Was sehe ich hier, und ist das wirklich so?

MALST DU LIEBER FRAUEN ALS MÄNNER?

Ich male momentan tatsächlich lauter Frauen. Meine letzte Serie Gesichter einer Frau zeigt die verschiedenen und so unterschiedlichen Facetten der immer ein und derselben Person. Die Resonanz war zum Teil verblüffend. Was einer als Ausdruck von Abscheulichkeit empfindet, liest der andere als begehrenswerteste Eigenschaft. Auch hier hat der Betrachter seinen Standpunkt meist schnell gefunden. Dann, beim zweiten Blick, das Erkennen ... Ich erkenne, was ich kenne. Und manch einer mag sich auch ein wenig ertappt gefühlt haben.

*Interview: Michael Rädel

WWW.KRISGERTINDIN.DE

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