INTERVIEW: Benjamin Richter

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Foto: Thomas Nitz

Einflüsse aus verschiedenen Genres, ein Klassik-Pop-Spagat irgendwo zwischen Depeche Mode, Beethoven und Linkin Park – das ist die Musik von Benjamin Richter. Jetzt erscheint sein erstes Album „The Grand Momentum“.

WIE WICHTIG IST DIR VICTOR HUGO? ER WIRD GLEICH ZWEIMAL IN ZUSAMMENHANG MIT DEINER KUNST ERWÄHNT ...

Mir ist das ein oder andere Zitat von ihm begegnet, ich bin ja auch jemand, der sich gerne im Internet rumtreibt. (grinst) Und das, was er sagt, liegt mir einfach. Gerade das, was er über die Melancholie gesagt hat. Das kann man für dieses Album schon als den zentralen Gedanken sehen. Wenn ich über meine Musik nachdenke, dann passt es einfach wie die Faust aufs Auge: die Melancholie nicht als etwas Depressives zu sehen, sondern als etwas Befreiendes und Nachdenkliches.

THE GRAND MOMENTUM GEIZT NICHT MIT STIMMUNGEN. IST DEINE MUSIK NAH AN DEINEM GEFÜHLSLEBEN?

Das Album hat total mit meinem Innersten zu tun. Musik ist für mich sowieso, und da zitiere ich gerne meine Mutter, Klima der Seele. Ich kann es schwer konkretisieren in dem Sinne, dass dieses EINE Stück für etwas steht das gesamte Album spiegelt meine Gefühle aber wider. Und die waren bei der Entstehung des Albums durch einen Trauerfall melancholisch. Für mich ist das in den meisten Liedern rauszuhören, es kann aber auch sein, dass jemand das als beruhigenden Ausbruch aus dem Alltag genießt ...

FÜR VIELE STEHT JA KLAVIERMUSIK FÜR ENTSPANNUNG ...

Und damit kann ich gut leben. (grinst) Wichtig ist mir, dass es den Hörer berührt.

DU HAST IN UNTERSCHIEDLICHEN GENRES ERFAHRUNGEN GESAMMELT, VON MARC TERENZI ÜBER KRYPTERIA BIS MOUSSE T. HATTEST DU AUCH KREATIVEN AUSTAUSCH MIT WAHRLICH UNTERSCHIEDLICHEN KÜNSTLERN?

Ja, da war wirklich alles dabei. Angefangen habe ich in einer Metal-Band, wir haben richtig harte Musik gemacht. Und die Truppe war natürlich schon erst sehr überrascht, als ich dann mit Marc Terenzi gespielt habe übrigens ein guter Freund von mir. Die Show-Auftritte mit ihm waren etwas ganz anderes als mit den Rockern. (lacht) Plötzlich stand man da auf so einer riesigen Bühne und hat aber nur ein Lied gespielt (dort auch nicht immer live). Durch die Arbeit mit ihm haben sich viele, viele Kontakte ergeben, viele Türen haben sich geöffnet. Ich habe dort zum ersten Mal wirklich professionelle Musiker kennengelernt. Es hat viele tolle Sachen in Bewegung gesetzt. Ich habe keine Berührungsängste! Mir ist es wichtig, neue Dinge auch auszuprobieren.

DU HAST FÜR DEINE CD MIT EINEM PRODUZENTEN ZUSAMMENGEARBEITET, OBWOHL DU SELBST AUCH PRODUZIERST. WIE WAR DAS?

Ja, Bernd Wendland. Ich bin auf ihn zugekommen, als ich das Album geplant habe. Ich hatte die Idee und habe mich direkt an ihn gewandt. Es war äußerst fruchtbar. Es hat sich während der Produktion herauskristallisiert, dass es wunderbar ist, noch eine zweite Meinung zu bekommen.

WIE STEHST DU DENN ZU REMIXEN? DEEP HOUSE WÜRDE JA PASSEN.

Ich liebe Remixe. Das ist eine gute Idee! (lacht) Da könnte ich mich ja mal dransetzen ...

*Interview: Michael Rädel

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