HE/ROs Statement zur Diversität und gegen Homophobie

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Foto: Sony Music

Wir telefonierten mit den beiden Musikern Roman und Heiko, die einst als „Die Lochis“ Social-Media-Rekorde brachen. Seit letztem Jahr legen die Zwillinge erfolgreich als HE/RO los. Gerade erschien ihr Album „Teen Star Dilemma“.

Definiert der Titel des Albums auch gleich die Zielgruppe?

Roman: Nein, unsere Fans sind mit uns älter geworden, sind nun auch keine Teenager mehr. Die sind die Allerliebsten, aufgeklärt und tolerant.

Heiko: Der Albumtitel beschreibt eher das Klischee unseres früheren Lebens, aber auch die Entwicklung, die jeder auf dem Weg zum Erwachsenwerden durchmacht.

„F___ U“ ist ein sehr ungewöhnliches Liebeslied, oder? Eher eine toxische Person, die da angehimmelt wird, oder?

Roman: Fuck you! Ja, man kann manchmal einer Person nicht widerstehen, obwohl man weiß, dass sie einem nicht guttut. Aber man hat eben immer wieder eine geile Zeit zusammen! Dieser Song hat etwas total Naives, er beschreibt den Zustand der rosaroten Brille … (lacht)

Heiko: Gift kann so lange guttun, bis es nachlässt. Man verliebt sich nach Scheißsituationen immer wieder neu.

Foto: M. Rädel

„Kuss an Dich“ hat das Zeug zum Partykracher. Wie ist es entstanden?

Roman: Das Lied geht nicht an einen Menschen.

Heiko: Es ist eine Hymne an die Leichtigkeit, geschrieben 2021, als alle wegen COVID-19 pissed waren.

Roman: Lasst uns alle miteinander küssen war eine Metapher, dass wir uns alle wieder mehr lieb haben sollten, auch wenn der Alltag einen runterzieht.

Musikalisch pendelt ihr zwischen Trap, Hip-Hop und auch mal Punk Rock. Sind das auch privat eure bevorzugten Musikarten?

Heiko: Auf jeden Fall. Wir lieben Popmusik und sind auch damit groß geworden. Alles, was man zwischen dem 8. und 14. Lebensjahr hört, prägt einen ja fürs ganze Leben. Bei uns war das „The golden age of Pop“, wir lieben gute, freshe Popmusik.

Roman: Was wir am Ende auf dem Album mit diesen Einflüssen gemacht haben, ist, sie mit anderen Musikarten, Elementen zu verbinden. Metal, Hyper Pop, alles, was uns gefällt, kam mit rein.

Heiko: Als wir fünf oder sechs waren, hörten wir viel Rock, wir waren dann auch in Deutschland eine der ersten Bands, die wieder die echten Instrumente zurück in aktuelle Musik gebracht haben.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit LGoony?

Heiko: Ich war schon immer ein großer Fan von ihm. Als 13-Jähriger habe ich seine Mixtapes ständig gehört. Als wir mit unseren Produzenten geredet haben, kam dann auch LGoony ins Spiel …

Roman: Wir haben zusammen im Studio Songs gehört und es hat sich ergeben, dass er mit auf dem Album ist. Ihm ging es einfach um die Musik, er fand das Lied gut, bei dem er nun mit drauf ist. Das fanden wir geil.

Wie politisch seid ihr?

Roman: Wir sind nicht die, die Politik krass zum Thema machen. „Kuss an Dich“ etwa, da hat jeder mit jedem rumgemacht im Video, das war schon bewusst ein Statement zur Diversität und gegen Homophobie.

Heiko: Wenn es um Dinge wie Werte, Toleranz und Mobbing geht, positionieren wir uns auf jeden Fall. Dass Homophobie und Ausgrenzung überhaupt noch so ein Riesenthema ist, ist zum Kotzen. Wir versuchen da etwas zu bewegen.

*Interview: Michael Rädel

youarehero.de

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