Leslie Clio im Interview

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Ihr „I Couldn’t Care Less“ war vor drei Jahren einer DER Überraschungshits. Nach einer musikalischen Zusammenarbeit unter anderem mit Oliver Koletzki für dessen Album „I Am OK“, erscheint nun neue Musik der Hamburger Soulerin: „Eureka“, ein energiegeladenes und gute Laune machendes Album. Wir trafen Leslie an einem Frühlingstag in Berlin.

„EUREKA“ STEHT FÜR DIE FREUDE NACH EINER GELÖSTEN AUFGABE ...

Kann man so sehen. Die ersten Lieder, die ich für das neue Album geschrieben habe, sind noch nah am ersten Album, aber es ging stimmungstechnisch immer weiter bergauf. (lacht)

WIRD DAS DRITTE ALBUM DANN SO RICHTIG HAPPY GO LUCKY?

Vielleicht. (grinst) Frag mich das in zwei Jahren. Wichtig ist mir zumindest bei „Eureka“ gewesen, dass es fröhlich klingt. Und ich mag einfach Sechzehntel.

WIE BEI DEN SUPREMES? ERNSTER TEXT UND FRÖHLICHE MUSIK?

Ich mag die Dualität. Ich hatte eine Vision, wie das klingen soll. Wärmer, mehr Uptempo, Fröhlichkeit. Eine Platte, die live auch richtig gut funktioniert. Ich bin eher hyperaktiv, nur am Mikrofon zu stehen und heulen, das ist nix für mich. Das fällt mir schwer.

„DAMAGE DONE“ IST ABGESEHEN VOM FRÖHLICHEN SOUND JA EIGENTLICH RICHTIG BITTER ... BIST DU EIN VERZEIHENDER MENSCH?

Da hast du dir direkt das bitterste Lied rausgepickt! (lacht) Aber ich bin sehr verzeihend. Für mich ist das Album rundum positiv. Im Vergleich zum Vorgängeralbum ist es leichter. Für mich stand es unter dem Motto „Positivity“! Die Betrachtungsweise ist anders als beim ersten Album. „Damage Done“ ist eine Reminiszenz an einen Zustand, in dem man war. Aber dem Lied wohnt ein Aufbruch inne.

SIND BEI DER TOUR DIESELBEN MUSIKER DABEI, DIE AUCH BEIM ALBUM MITWIRKTEN?

Nein. Ich bin viel in London und habe dort und in den USA meine musikalischen Partner, daher stehen auch so viele Koproduzenten bei den Liedern. Die sind über die ganze Welt verteilt, jetzt bin ich aber in Deutschland und habe hier andere Musiker. Ich bin ja nicht King Louis und kann alle immer einfliegen lassen.

DIE DIE STÜCKE EVENTUELL ABER ANDERS UMSETZEN ...

Und das ist gerade das Schöne! Ich habe allerdings viel Aufmerksamkeit in die Demos gesteckt, also die Lieder werden jetzt nicht völlig neu erfunden werden. Aber es macht Spaß, mal eine andere Umsetzung auszuprobieren. Es ist jeden Abend etwas Neues. Ich bin offen für alles, der Plan ist auf jeden Fall: viel Spielraum. Minutenlange Schlagzeugsolos!

DU HAST MIT OLIVER KOLETZKI EIN LIED GEMACHT ...

„Na, na, na, Mister“ (singt) Ja, „No Man No Cry“, das war eine Punchline, die ich schon länger rumliegen hatte, die wollte ich mal verwenden. Und als Oli sich gemeldet hat und das Instrumental geschickt hat, da hat es ganz wunderbar gepasst. So entstand das Lied. Auf der De-luxe-Version von „Eureka“ kommt dieser Refrain bei einem Lied im Breakdown vor. Das musste sein! Ich habe auch ein Lied für „Giraffenaffen“ eingesungen. Und da ich die CD nun all meinen Patenkindern schenken kann, bin ich jetzt immer die coole Tante! Leberwurstwerbung hätte ich nicht gesungen. (lacht)

*Interview: Michael Rädel  

www.facebook.com/LeslieClio

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