Madonna ist „Billboard Woman of the Year"

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Bei der jährlichen „Billboard Women in Music"-Veranstaltung gab es in diesem Jahr emotionale und herzliche Reden über die Kämpfe von Frauen in der Musikindustrie, darunter auch persönliche Geschichten von den Preisträgerinnen Madonna und Popsängerin Kesha.

Foto: www.facebook.com/madonna

Das Material Girl wurde am Freitag zur Frau des Jahres gekürt. Ihr Rede auf der Bühne in New York war leidenschaftlich.  „Es war 1979 und New York war ein sehr furchterregender Ort, im ersten Jahr wurde ich mit Waffengewalt verhaftet, auf einem Dach mit einem Messer an meiner Kehle vergewaltigt, und es wurde so oft in meine Wohnung eingebrochen und ich so oft beraubt, dass ich aufgehört hatte, abzuschließen. In den folgenden Jahren verlor ich fast jeden Freund, den ich hatte durch Aids, Drogen oder Waffengewalt."

AN AIDS-TOTE ERINNERT

„Die Menschen starben an Aids. Überall. Es war nicht sicher, homosexuell zu sein, es war nicht cool, mit der homosexuellen Gemeinschaft in Verbindung gebracht zu werden", erinnert sie sich.

Foto: Herb Ritts

Sie sprach auch darüber wie sie während ihrer Karriere gegen Kritiker kämpfen musste und als „Hure", „Hexe" und „Satan" bezeichnet wurde. „Wenn ich mich dran erinnere fühle ich mich wie gelähmt. Es dauerte eine Weile, bis ich mich zusammenriss und mit mein kreatives Leben weiterlebte - um in meinem Leben weiter zu kommen. Ich tröstete mich mit der Poesie von Maya Angelou, den Schriften von James Baldwin und der Musik von Nina Simone. Ich erinnere mich, dass ich mir eine weibliche Kollegin für Unterstützung wünschte“, sagte die 58-jährige Madonna am Pier 36, wo im Publikum auch ihre Kollegen Shania Twain, Nick Jonas, Anderson Cooper und zahlreiche weibliche Größen der Musikindustrie anwesend waren. „Die Leute sagen, dass ich umstritten bin, aber ich denke, dass die umstrittenste Sache, die ich jemals getan habe, ist, dazubleiben“, sagte Madonna an einem anderen Punkt.

„Michael ist weg. Tupac ist weg. Prinz ist weg. Whitney ist weg. Amy Winehouse ist weg. David Bowie ist weg. Aber ich stehe immer noch hier."

Cooper stellte Madonna, mit rührenden Worten vor. „Für mich, der als schwuler Teenager aufwuchs, war ihre Musik nicht nur ein Soundtrack für mein Leben, ihre Musik und ihre Direktheit, ihre Bereitschaft aufzustehen, ihr Mut - sie zeigte mir als Teenager einen Weg nach vorne", sagte er.

AUSZEICHNUNG FÜR VOM SCHICKSAL KESHA

Auf der Veranstaltung wurde auch die Platin-Sängerin Kesha, die sich derzeit in einem Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Mentor und Produzent Dr. Luke befindet, mit dem 'Trailblazer Award' gewürdigt, sozusagen dem Preis für Wegbereiter. „Ich hatte nicht das Gefühl, aufstehen zu können und eine Auszeichnung zu bekommen - ich fühlte mich nicht würdig. Aber ich wusste, dass ich mich aus meinem Bett schleifen sollte, meine Stiefel anziehen muss um hier (heute) zu stehen um mich bei euch zu bedanken." Das Publikum applaudierte laut.  Dann fügte Kesha hinzu: „Am wichtigsten ist: Lasst keinen Anderen jemals euer Glück nehmen. Ihr seit es wert und danke, dass ihr mich daran erinnert, dass ich es auch wert bin."

Twain erhielt die Auszeichnung zur Ikone, während andere Preisträger wie die Country-Sängerin Maren Morris und die Pop-Sängerinnen Halsey, Alessia Cara und Meghan Trainor, nicht an der Veranstaltung teilnahmen. „Es ist eine Ehre – das ist das einzige, was in den Sinn kommt", sagte die für den Grammy nominierte R 'n' B-Sängerin Andra Day, die den Powerhouse Award erhielt. „Es erfüllt mich mit Demut. Es erfüllt. Ich erlebe so viel Dankbarkeit zur gleichen Zeit, weil diese Frauen Teil des Grundes sind, dass ich hier sein darf.“

Das jährliche Billboard-Mittagessen hat auch 100 weibliche Musik-Führungskräfte geehrt, darunter iTunes und Apple Music-Chefin Bozoma Saint John, die auf Platz 1 landete. Bevor sie sprach, erhielt sie warme Worte von Lady Gaga via Video. „Für die Zweifler, die Neinsager, für jeden, der mir die Hölle gab und sagte, ich könne nichts: jeder Widerstand machte mich stärker, machte mich härter, machte mich zu der Kämpferin, die ich heute bin, machte mich zu der Frau, die ich heute bin. Also danke!“, sagte sie.

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