Was machen eigentlich EVA & ADELE?

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Foto: M. Rädel

Foto: Polaroid-Selfie

Beide glatzköpfig, beide dressed to impress in schicker Kleidung, die der Mainstream eher dem „schönen Geschlecht“ zuordnen würde. Passend dazu ihr Slogan: „Over the Boundaries of Gender“. Lebende Kunst! Schon Jahre vor der Gender-Debatte überwanden EVA & ADELE Hetero-Geschlechter-Stereotypen, indem sie sich einander damenhaft anglichen. Wir fragten nach, wie das Paar die Corona-Krise durchlebt.

Macht euch die gegenwärtige Situation Angst?

Adele: Künstlerinnen sind immer Kämpferinnen, die Existenzsicherung ist immer eine große Sache. Und die jetzige Situation erschwert natürlich alles.

Eva: Wir setzen uns seit ungefähr sechs Wochen mit der Situation auseinander, solange sind wir auch in der Isolation. Eine neue Situation, die auch viel Neues gebiert.

Adele: Uns ist eine große Beteiligung an der Daegu Photo Biennale im September abgesagt worden – auch das Performance-Honorar. Die geplante Beteiligung hat auch schon im Vorfeld viel Arbeit und Kosten gemacht. Auch eine bezahlte Reise fiel aus, auf der wir an drei Stationen Kuratoren und Sammler getroffen hätten.

Wie überlebt ihr finanziell?

Adele: Wir haben regelmäßige Einnahmen durch VG Bild und durch Tantiemen von Bildern. Und wir haben sehr treue Sammler! Die fragen bei uns nach: Geht es euch gut, Kinder?! Es sind super Menschen, die auch Kunst lieben und in unserem Falle ist das ja sehr dicht, die Kunst und Leben.

Foto: M. Rädel

Was vermisst ihr gerade besonders?

Eva: Die Kunst! Wir leiden darunter, dass wir nicht zwischendurch mal in die schönen Berliner Museen gehen können.

Adele: Es ist sehr schwer, mit uns nicht innig befreundet zu sein, wenn man mal mit uns zusammengearbeitet hat, die herzlichen Umarmungen wird man wohl einschränken müssen.

Stichwort Lagerkoller, kennt ihr dieses Gefühl?

Eva: Wir haben den Lagerkoller von Anfang an erprobt!

Adele: Ja, genau. (lacht) Wir leben grundsätzlich zurückgezogen. Künstler brauchen das, gerade die Malerei, die so ein reflektives Medium ist, braucht Ruhe. Die Vertiefung im Atelier ist sogar ein Genuss.

Wenn der Genuss nicht mehr da ist: Womit lenkt ihr euch ab?

Eva: Wieder mit der Kunst. Man hat selten so viel Ruhe für die künstlerische Arbeit wie jetzt.

Adele: Wir hören aber auch viel Musik und lesen ... Gott sei Dank hat unser Atelier einen Balkon und wir schauen der Natur beim Erblühen zu.

*Interview: Michael Rädel

www.facebook.com/evaadele.evaadele

www.evaadele.com

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