16 Jahre „Chantals House of Shame“

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Foto: M. Rädel

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blu und Thomas Götz von Aust gratulieren Chantal und ihrem Team zu 16 Jahren „Chantals House of Shame“

Es gibt diese Partys, die gar nicht schnell genug auf Facebook posten können, dass ein Teilnehmer der Dschungelcamps von vor drei Jahren zu Gast ist. Und es gibt jene Partys, die in Jahren eine ambitionslose Mittelmäßigkeit vervollkommnet haben. Und dann ist da noch das House of Shame. Mit der Frage Are you Madonna? wurde Katy Perrys Versuch abschlägig beschieden, nach ihrem Konzert samt Entourage umsonst hineinzukommen. Sie wünschte sich dann von einem DJ Can you play more Pop?, was ihr auch nicht gelang. Und ein Berghain-DJ wurde von Chantal als DJ Arschloch angekündigt, da er ihr Zeichen von der Bühne aus ignoriert hatte, den House of Shame-Song zu beenden, der stets den Beginn der Show einläutet. Dass Chantal Michelle Obama von eben dieser Bühne aufforderte Shut the fuck up, gehört dann doch ins Reich der Legenden. Sowieso Legende: Das House of Shame ist eben nicht ein House of Shame, sondern Chantals House of Shame.

Foto: twitter.com/tomskiberlin

In einem Gedicht von Oscar Wilde hat sie den Namen für ihre Party entdeckt, erzählte sie mir, als ich sie in meiner allerersten Nacht in Berlin kennengelernt habe. Damals war das House of Shame in den Kellergewölben des Sage Club für die Jüngeren: das heutige KitKat. Goldmine, Ostgut, Kinzo sind ebenfalls Stationen in den 16 Jahren.

Und nun der Bassy Club. Dass ausgerechnet in einem Cowboy-Klub die Party den Höhepunkt ihrer rauschenden Ballnächte zelebriert oder wie auch immer es heißen mag, wenn man sagen kann: „Ich gehe erst, sobald ich meinen Schwanz wiedergefunden habe“ – das schafft doch nur Chantal mit ihrem House of Shame. Die Mutter aller verwahrlosten Schwuchteln wird sie nicht umsonst genannt.

Foto: M. Rädel

Als ich Chantal an ebendiesem ersten Abend in einer Bar in Schöneberg kennengelernt hatte, sang sie zum Abschied für mich eine Arie aus einer Oper Richard Wagners. Jahre später saß ich zum ersten Mal an der Kasse des House of Shame. Ich stehe auf der Gästeliste von Chantal, sagte eine jener verwahrlosten Schwuchteln zu mir. Dein Name? Ich bin Chantal! Mit dieser Dreistigkeit wusste ich schon, er ist hier richtig!

Er kam umsonst rein, denn zwischen Donnerstag 23 Uhr und Freitag 8 Uhr kann eben jede verwahrloste Schwuchtel die innere Chantal rauslassen. Nun seit 16 Jahren. Happy Birthday, Chantals House of Shame! Follow me, Superdisco! *Thomas Götz von Aust

Hier gibt es noch ein Video mit Thomas

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