(NOCH) EIN BAYER IN BERLIN

by

Foto: Lena Meyer

Ein umtriebiger Kerl, der Kilian. Wer so viele tolle Projekte (mit) auf die Beine stellt, der verdient ein Interview. Hier erfährst du mehr über den gebürtigen Bayern.

Wo lebst du in Berlin?

Ich komme ursprünglich aus Würzburg und bin vor fünf Jahren nach Berlin gezogen. Hier konnte ich die Wohnung meines Cousins übernehmen, und die war mit Kohleofen, Klo im Treppenhaus und Dusche in der Küche ziemlich runtergerockt. Aber das fand ich irgendwie auch charmant! (grinst)  

Was magst du an diesem Kiez?

Natürlich hat man im Prenzlauer Berg nicht die wildesten Nächte, aber er ist besser als sein Ruf. Und mit der Marietta-Bar gibt’s ja auch einen sympathischen Laden bei mir um die Ecke.

Foto: L. Flade

An welchen Projekten arbeitest du gerade?

Vor vier Jahren habe ich mit meinem Bruder Lukas die Moritz Bar im Wedding eröffnet, aber immer auch nebenher noch studiert. Mittlerweile mache ich meinen Master in Stadtplanung, bin aber auch noch genug Nächte hinter der Bar. Diese Balance zwischen Studium und Nachtleben finde ich perfekt und ich fühle mich in diesen beiden Welten auch echt wohl.

Du machst auch Partys.

Ganz genau, seit Juni 2016 veranstalte ich zusammen mit meinem Bruder und meinen Besties Anna Klatsche und Victoria Bacon die Gimme Moritz Party. Ich hatte schon immer von meiner eigenen schwulen Party geträumt, und in einem Club kann man einfach noch mal krassere Sachen machen als in einer Bar. Mit dem Humboldthain Club haben wir den perfekten Partner gefunden: ein total dunkler, verwegener Elektroladen im Wedding. Wir ziehen da jetzt alle paar Monate mit Pop und unseren legendären Shows ein und haben einfach eine Menge Spaß dort.  

Wie nutzt du Berlin privat?

Ich genieße das schwule Nachtleben, fahre sehr viel und sehr gerne mit meinem Fahrrad umher, entdecke die Stadt, da kommt total der Stadtplaner bei mir durch. Ansonsten erkunde ich gerne neue Bars, liege mit Freunden im Park oder gehe in Ausstellungen.

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Ich mag mein Studium sehr, aber auch die kreativen Seiten meiner Arbeit für die Bar, ich mache ja das Design, die Veranstaltungen etc. ... Ich will mein Leben aber – noch – nicht auf das eine oder andere beschränken. Mal sehen, was noch kommt. Hauptsache ist, ich kann mit meinem Job die Leute begeistern und mitreißen, das macht mir nämlich am meisten Spaß.

 *Interview: Michael Rädel  

Back to topbutton