3 Zimmer, Küche, Bad

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Foto: Ines Otschik, Museen der Stadt Aschaffenburg

Der Aschaffenburger Wolfgang Müllerschön gehört sicherlich zu den ungewöhnlichsten Künstlern der hiesigen Kulturszene. Schon ein Besuch in seinem Atelier gleicht einer Begegnung mit einem Gesamtkunstwerk: Getreu dem Motto „Kunst ist Leben – Leben ist Kunst“ wohnt Wolfgang Müllerschön dort inmitten seiner Objekte, lädt als passionierter Koch gerne kleinere Gesellschaften zum Essen ein und lässt so Neues entstehen. Seine Installationen beschäftigen sich vor allem mit dem Dasein: Wie wollen wir leben? Bestimmen wir selbst oder wird über uns bestimmt? Die raumfüllenden Objekte und Bauten bürgen immer auch eine Spur Ironie und Witz in sich – die Absurdität, die Müllerschön einem vor Augen führt, lässt das Lächeln meist schnell gefrieren.

Foto: Ines Otschik, Museen der Stadt Aschaffenburg

Als Freidenker zeigt er sich und sagt „Nicht-Wissen ist wichtiger als das klar Auseinanderzulegende“. Für die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg hat Wolfgang Müllerschön eine Wohnung inszeniert und eingerichtet, ganz im Geiste von Walter Gropius’ Bauhaus-Idee, die seinerzeit erstmals eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk anstrebte. Es lohnt sich, auf die Details im Müllerschöns Apartment-Installation zu achten: Im Badezimmer gibt es zum Beispiel versteckte Bezüge zu Hitchcocks „Psycho“. Alle in der Jesuitenkirche gezeigten Objekte sind eigens für die Ausstellung „3 Zimmer, Küche, Bad“ geschaffen worden.

Noch bis 9.9., Kunsthalle Jesuitenkirche, Pfaffengasse 26, Aschaffenburg,www.museum-aschaffenburg.de

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