30 Jahre LIBS

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Foto: Norbu Gyachung, unsplash.com, gemeinfrei

Die Lesben Informations- und Beratungsstelle LIBS feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Gefeiert wird mit verschiedenen Aktionen – den Auftakt macht ein Audiowalk durch die lesbische Geschichte Frankfurts sowie eine Aktion zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April.

Begonnen hat alles in einem kleinen Laden in der Rotlintstr. 13 im Frankfurter Nordend: Hier gründete sich aus dem Umfeld des Vereins LLL („Lebendiges Lesben Leben“, der heute noch im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus LSKH aktiv ist) im Februar 1992 der Verein LIBS.

Die Idee war zum einen, eine Beratungsstelle einzurichten, vor allem aber lesbisches Leben viel sichtbarer zu machen. „Wir hatten Freude an unserem Leben und das wollten wir zeigen“, erinnert sich Ute Kraft, eine der Gründungsfrauen von LIBS „Sich zeigen, in der eigenen Art und Weise, das war anders als vorher. Das war die Ablösung der Protestphase, die vorher vorherrschend war“. Die frühen 1990er waren das Zeitalter des „Gay Pride“ – ein neuer „Stolz“ galt für Lesben wie Schwule: Man wollte sich nicht mehr verstecken, sondern offen mit der sexuellen Orientierung umgehen – nicht man selbst war das Problem, sondern diejenigen, die ein Problem mit Lesben und Schwulen hatten. Die neue Offenheit kam an: Zu den LIBS-Terminen kamen auf Anhieb bis zu 60 Frauen, „es war knallvoll“, meint Ute Kraft, „und die Presse hat sich draufgestürzt“.

Foto: Monika Kozub, unsplash.com, gemeinfrei

1994 zog LIBS dann in ihr jetziges Heim, mitten im Bermudadreieck in der Alten Gasse. Das Angebot hat sich seitdem kontinuierlich erweitert: Neben Coming-out-Hilfe gibt es Treffs für Jugendliche und ältere Frauen*, Beratung und Veranstaltungen für Regenbogenfamilien und Lesben mit Kinderwunsch, für frauenliebende Migrant*innen und Geflüchtete und immer wieder Diskussionsveranstaltungen zu Sexismus, Homophobie, Rassismus, Gesundheit und Identität.

Damit setzt sich LIBS aktiv dafür ein, die Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung bewusst und transparent zu machen und für gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichwertigkeit unterschiedlicher Lebensformen zu sorgen.

Bemerkenswert ist außerdem, dass das Projekt von Anfang an finanzielle Förderung von der Stadt erhalten hat; „Da gab es keine Hürden“, meint auch Ute Kraft.

Als erste Jubiläumsaktion hat LIBS ihren Stadtrundgang zur lesbischen Geschichte Frankfurts, den sie regelmäßig als Veranstaltung anbieten, als guidemate-Audiowalk herausgebracht. Der Spaziergang führt zu geschichtsträchtigen Orten, portraitiert Personen und lässt an sieben Stationen Wegbegleiter*innen, Pionier*innen und Aktivist*innen – unter anderen auch Ute Kraft – zu Wort kommen.

Am 26. April, dem Tag der lesbischen Sichtbarkeit, lädt LIBS außerdem zu einer Veranstaltung am Frankfurter Engel – Mahnmal Homosexuellenverfolgung.

LIBS, Alte Gasse 38, Frankfurt, www.libs.w4w.net

Den Audiowalk „Lesbisch-unterwegs-Geschichten-aus-Frankfurt-am-Main“ gibt’s kostenlos auf www.guidemate.com

26.4., Tag der lesbischen Sichtbarkeit, Mahnmal Homosexuellenverfolgung, Klaus-Mann-Platz, Frankfurt

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