Das Blau des Kaftans

by

Foto: Arsenal Film

Halim und seine Frau Mina betreiben eine Kaftan-Schneiderei in der Medina im marokkanischen Salé. Das Paar hütet ein Geheimnis, denn Halim ist eigentlich schwul und er hat gelernt, dies zu verschweigen. Als Mina ernsthaft erkrankt, wird der junge Lehrling Youssef in der Schneiderei eingestellt; er weckt Halims Begehren und die feine Balance in Halims und Minas Beziehung droht zu kippen. Der sensible Youssef erkennt die Situation und nimmt unaufdringlich seinen Platz im Beziehungsgeflecht ein. Denn nur gemeinsam können es alle drei schaffen, sich ihren Ängsten zu stellen.

Die Regisseurin Maryam Touzani hat ihr Melodram in sanften Bildern und ohne stereotype Charaktere inszeniert. „Halim ist schwul, es ist ein Teil von ihm, zusammen mit seinem Kampf und seinem Leiden, weil er in einer Gesellschaft lebt, die ihn nicht akzeptiert“, sagt Touzani über ihren Film. „Aber das Kernthema ist die Liebe. Mina wird versuchen, Halim von seinem Unbehagen zu befreien, ihn dazu zu bringen, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, so dass er nicht mehr voller Scham leben muss. Und was gibt es Schöneres, als von der Person, die wir lieben, so akzeptiert zu werden, wie wir sind?“, sagt Touzani. Homosexualität ist in Marokko eine Straftat, die mit bis zu drei Jahren Gefängnis bedroht ist. „Das Blau des Kaftans“ ist ein Film über die Freiheit, so zu sein, wie man ist, aber vor allem ein Film über die Liebe.

14. und 15.4., Kommunales Kino, Carl-Ulrich-Str. 9, Weiterstadt, 20 Uhr (15.4.: 18 Uhr), www.kino-weiterstadt.de


Back to topbutton