Benjamin ist das GAB Covermodel 2020

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Foto: Picturepeople

Mr Gay Germany ist auch GAB Covermodel 2020: Benjamin Näßler konnte beim diesjährigen Covermodel-Voting die meisten Stimmen sammeln! 

Für eine der kommenden Ausgaben des GAB Magazins wird der sympathische 31-jährige nun vom Frankfurter Fotograf Hans Keller in Szene gesetzt! Im Interview berichtet er von seiner Kampagne „Doppelpass“, die sich gegen Homophobie im Fußball einsetzt.


Herzlichen Glückwunsch zum Titel GAB Covermodel 2020! Wie läuft’s mit deiner Kampagne „Doppelpass“?

Vielen Dank! Ich freue mich sehr GAB Covermodel zu werden! Für meine Kampagne „Doppelpass“ hat sich durch Corona der Zeitplan leider deutlich verändert. Der geplante Aktionsspieltag wurde auf unbestimmte Zeit verschoben; hier wollten wir gemeinsam mit einem Profiverein bei einem Spiel Informationsstände rund um das Stadion aufbauen und zusammen mit dem Verein Zeichen zu setzen, wie beispielsweise mit einer Regenbogen-Spielführerbinde, Regenbogen-Eckfahnen oder ähnlichem. Die Landesverbände, mit denen ich im Gespräch war, hatten einige andere Punkte erst zu klären und lösen. Auch mit dem Sponsoring hat es natürlich nicht mehr so hingehauen, wie es am Anfang den Anschein hatte. Nichts desto trotz habe ich in der Zwischenzeit an der Kampagne weitergearbeitet und auch weitere Ideen gesammelt, die ich dann nach und nach umsetzen möchte. Zum Beispiel eine Art Portal, bei dem sich Menschen anonym melden können, um Vorfälle zu melden oder Hilfe zu suchen. Das muss selbstverständlich mit den einzelnen Verbänden abgesprochen werden. Aufgeben gibt es hier nicht!

Dass heißt, du wirst die Kampagne weiterführen - auch nach deinem Jahr als Mr Gay Germany?

Definitiv! Dieses Projekt kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Und durch Corona hat sich jetzt alles noch weiter nach hinten gezogen.

Braucht es deiner Meinung nach mehr positive Vorbilder wie geoutete aktive Spieler, um das Problem Homosexualität im Profifußball zu "entschärfen“? Eine Gegenmeinung besagt, dass die Karriere von Profisportlern so eng getaktet sei, dass eine Outing-Kampagne viel zu zeitraubend sei und die Karriere zu stark beeinträchtigt würde. (Und ist es daher besser, verstärkt an der Basis anzusetzen, wie deine Kampagne?)

Ich glaube schon, dass aktive Sportler/ Fußballer definitiv dazu beitragen würden, dass sich an der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit des Themas etwas verändern würde. Jedoch glaube ich auch, dass die Arbeit an der Basis, in den Landesverbänden und den Strukturen des Fußballs aktiv verändert werden muss. Denn ein aktiver Fußballer in den Profi-Ligen erzeugt zwar Aufmerksamkeit, aber es ändert vorerst mal nichts auf den ganzen Sportplätzen dieser Nation. Daher bin ich der Überzeugung, wenn wir es schaffen, dass sich an der Basis und in den Strukturen was ändert, erreichen wir mehr – mehr Fußballer/ Sportler und mehr für den Fußball.

Dein Aktionsradius wurde durch Corona eingeschränkt – wie hast du die Zeit trotzdem genutzt – als Sportler, als Mr Gay Germany und privat? 

Gerade in der Anfangsphase von Corona, in der keiner genau wusste, wo es hinführt, bin ich sehr viel joggen gegangen. Zusammen mit meinem Mann haben wir die Zeit genutzt, um zuhause mal wieder alles auf Vordermann zu bringen. Wir haben die Terrasse neu gestaltet und viel Zeit gemeinsam verbracht. Unser Hund war teilweise genervt, weil wir so oft und lange spazieren waren. Auch meine Arbeit hat sich für mehrere Wochen ins Home-Office verlegt. Leider hat Corona auch das Jahr als Mr Gay Germany gravierend verändert: Die ganzen schönen, bunten CSDs wurden abgesagt (bis auf Köln, der auf Oktober verlegt wurde), andere Auftritte sind Corona zum Opfer gefallen und auch die beiden Wahlen zum Mr. Gay Europe und Mr. Gay World mussten auf 2021 verschoben werden. Ich habe jedoch am Online-CSD Hanau teilgenommen. Das war ein super Erlebnis!

Mehr Infos zur Kampagne und Kontakt zu Benjamin über www.facebook.com/benjamin.naesslerInstagram: 3ensta, mehr zur Kampagne über bei Facebook unter „Doppelpass“


GAB Covermodel 2020 – die Top 10:

Über 1.000 Stimmen wurden beim diesjährigen GAB-Covermodel-Voting abgegeben – diese Kandidat*innen standen ebenfalls hoch in der Gunst der Leser*innen.

Foto: Audrius Almantas

Foto: Alexander Duke

Foto: Marcus Bonkszkowski

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