Bromance auf dem Prüfstand

Foto: Pro-Fun Media

Der neueste Streich von Film-Wunderkind Xavier Dolan: „Matthias & Maxime“ ist die Geschichte einer Männerfreundschaft, die plötzlich erotische Züge bekommt. Ein real gewordener feuchter Bromance-Traum?

Gleich vorweg: So einfach ist es bei Xavier Dolan natürlich nicht! Matthias und Maxime kennen sich seit ihrer Kindheit im kanadischen Montreal und sind die dicksten Freunde. Dann beschließt Max für zwei Jahre nach Australien zu gehen – er möchte Veränderung in seinem Leben. Aber was wird dann aus den beiden besten Freunden? Noch viel belastender: die befreundete Filmstudentin Erika hat Matthias und Maxime mehr oder weniger unfreiwillig für ihren Kurzfilm engagiert, in dem sich die beiden männlichen Protagonisten küssen sollen. Dieser eigentlich unspektakuläre Filmkuss erschüttert das starke Beziehungsgerüst von Maxime und Matthias erheblich – offensichtlich besteht zwischen den beiden Freunden eine weitaus innigere Verbindung. Doch Matthias zieht sich zurück, und Max leidet – die Abreise ist nur noch wenige Tage entfernt ...

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In „Matthias & Maxime“ bringt Xavier Dolan erneut seine Lieblingsthemen: verkappte schwule Gefühle, coole Jugendcliquen und schwierige Mutter-Sohn-Beziehungen. Verpackt ist das in Spielszenen, die streckenweise fast dokumentarisch und roh wirken, um sich dann urplötzlich in reine Poesie zu verwandeln. Das bebildert schön die innere emotionale Zerrissenheit der beiden Freunde, leidenschaftlich gespielt von Gabriel D'Almeida Freitas als Matthias und Xavier Dolan selbst, der neben der Regie auch die Rolle des Maxime übernimmt. Dolans Helden sind zutiefst verunsichert – und die Kamera hält drauf, auch wenn’s weh tut. Das ist die Stärke des Films. Herzzerreißend und schön zugleich!

Ab dem 29.7., Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, Frankfurt, www.pro-fun.de, www.malsehnkino.de

Am 19.8. auch im Open-Air-Kino, Hafen2, Offenbach, www.hafen2.net


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