Herbstzeit ist Erkältungszeit

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Was kann man tun, um sich in der jetzt startenden Herbstzeit vor einer Erkältung zu schützen? Und was tun, wenn es einen doch erwischt hat? Apotheker Nico Kraft gibt Tipps!


Kann ich mich allein mit richtiger Ernährung vor einer Grippe schützen?

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Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig und hilft dem Körper in vielen Situationen beim Umgang mit Krankheitserregern. Allerdings ist es in unserem stressigen Alltag häufig nicht möglich, sich gesund zu ernähren. Dann kann es sinnvoll sein, bei der Auswahl der Lebensmittel darauf zu achten, dass sie abwehrstärkende Effekte haben. Für das Immunsystem sind die Vitamine A, C und E sowie Spurenelemente wie Zink und Selen sehr wichtig.

Als Beispiele sind für Vitamin A Karotten, rote Bete oder Grünkohl zu nennen. Der Klassiker Vitamin C ist neben den klassischen Zitrusfrüchten auch in Brokkoli oder in Kiwi in größeren Mengen enthalten. Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin und kommt in pflanzlichen Ölen und Nüssen vor. Gerade Nüsse können auch eine sinnvolle Ergänzung sein, um Spurenelemente zu sich zu nehmen. So enthalten Paranüsse neben Zink auch Selen.

Alternativ gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel, die dem Körper die benötigten Vitamine zur Verfügung stellen können. Hier sollte auf eine gute Zusammenstellung geachtet werden. Wir beraten dazu sehr gerne in der Apotheke – dies ist wichtig, weil gerade hochdosierte Vitamin- und Mineralstoffpräparate auch mit vielen Arzneimitteln interagieren können und so im Endeffekt mehr Schaden als Nutzen haben können.

Wann und für wen macht eine Grippeimpfung Sinn? Gibt es Komplikationen mit der Corona-Impfung?

Ab Ende September werden die ersten Grippeimpfstoffe auf dem Markt zur Verfügung stehen. Nach einer Grippeschutzimpfung hat man nach ca. 10 bis 14 Tagen den vollständigen Impfschutz. Aus diesem Grund macht eine rechtzeitige Impfung, bevor die Grippewelle rollt, sehr viel Sinn. Empfohlen ist die Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahre mit Vorerkrankungen, für chronisch Kranke, Personen die beruflich viel Kontakt mit Menschen haben oder Schwangere.

Zwischen der Corona-Impfung und der Grippeschutz Impfung sollte einen Mindestabstand von 14 Tagen liegen. Ansonsten ist mit keinen Komplikationen zu rechnen; so gibt es keinerlei Hinweise, dass das Risiko mit Covid-19 zu erkranken erhöht wird.

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Was tun, um einen harmlosen Schnupfen von einer Corona-Infektion zu unterscheiden?

Corona weist viele Ähnlichkeiten zur Grippe (Influenza) auf. So ist sie ähnlich ansteckend und für dieselben Risikogruppen gefährlich. Und doch gibt es aktuell einen entscheidenden Unterschied: Da der Corona Erreger bisher die Menschheit nicht infiziert hatte, liegt kein immunologisches Gedächtnis vor und die Erkrankung verläuft in Einzelfällen sehr viel schwerer als die saisonale Grippe.

Die Symptome einer Grippe können meist schlecht von denen einer Covid-19-Erkrankung unterschieden werden.

Zu den Hauptsymptomen von einer Corona-Infektion zählen Fieber, trockener Husten und Atemnot. Es kann zu Atemproblemen bis hin zu einer Lungenentzündung kommen. Typische Erkältungssymptome wie Schnupfen und Niesen treten seltener auf.

Im Vergleich dazu zählen zu den Hauptsymptomen der saisonalen Grippe plötzlich einsetzendes, oft hohes Fieber und auch ein starkes Krankheitsgefühl. Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sind in der Regel vorhanden. Kommt es zu einer Lungenbeteiligung, dann haben die Patienten auch trockenen Husten und Luftnot. Ganz ähnlich wie bei der Corona-Infektion, kann aber der Verlauf auch sehr variabel sein. Den deutlichsten Unterschied zwischen den Symptomen bei Corona und Grippe stellt die Geruchs- und Geschmacksstörung dar; sie tritt nur bei einer Corona-Infektion auf. Wenn man sich unsicher wegen der Symptome ist, kann man sich nach wie vor beim Arzt kostenlos testen lassen.

Und was hilft, wenn man sich trotzdem erkältet hat?

Wenn es einen trotzdem erwischt hat, ist es wichtig, seinem Körper Ruhe zu gönnen. Dies klingt relativ einfach, ist aber häufig im Alltag doch schwerer als zuerst gedacht. Deshalb sollte man bewusst Abstriche bei Freizeitaktivitäten machen und auf starke körperliche Belastung und Sport unbedingt verzichten. Dies gilt besonders wenn Fieber auftritt. Gegen einen Spaziergang an frischer Luft ist allerdings nichts einzuwenden. Ansonsten sollte man darauf achten, ausreichend viel zu trinken, gerade warme Getränke und Tees mit ätherischen Ölen wie zum Beispiel mit Pfefferminz oder Kamille können bei Erkrankungen der oberen Atemwege als sehr hilfreich und lindernd empfunden werden. Ansonsten würde ich zur Therapie der einzelnen Symptome raten. Hier ist der Ansatz je nach Ausprägung unterschiedlich, so kann gezielt gegen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber vorgegangen werden. Dazu gibt es auch freiverkäuflich viele Arzneimittel die Linderung schaffen können und zur schnelleren Genesung beitragen. Wenn die Beschwerden allerdings länger andauern oder mit starker Beeinträchtigung beziehungsweise hohem Fieber einhergehen, rate ich unbedingt zu einem Arztbesuch.


Süd-Apotheke, Stresemannallee 11, Frankfurt, www.suedapotheke-frankfurt.de

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