IDAHOBIT 2018

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Foto: Tobias Friedhoff

Mit unterschiedlichen Aktionen wird am 17.5. weltweit der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie begangen. Das Datum hat nicht, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, etwas mit Paragraf 175 zu tun, dem Strafrechtsparagrafen, der von 1872 bis 1994 in Deutschland sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Das Datum bezieht sich vielmehr auf den 17.5.1990: An diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität aus ihrer Liste – seitdem wird Homosexualität nicht mehr als krankhaft klassifiziert. Ab Mai 2018 soll übrigens auch Transsexualität, die von der WHO bislang als Persönlichkeits- und Verhaltensstörung angesehen wurde, in Zukunft wertfrei als „geschlechtliche Nichtübereinstimmung“ geführt werden. Der Internationale Tag gegen Homophobie – kurz IDAHO – hat sich in den vergangenen Jahren entwickelt und wird 2018 erstmals als IDAHOBIT tituliert: gegen Homo, Bi-, Inter- und Trans*-Phobie. Die Diskussion scheint in vollem Gange, und noch nie gab es so viele Aktionen wie in diesem Jahr.

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IDAHOBIT Frankfurt

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt koordiniert und organisiert die Frankfurter Aktionen. Auf der Hauptwache wird es von 15 bis 21 Uhr Infostände und Aktionen verschiedener LGBTIQ*-Gruppen, -Vereine sowie Unternehmen in Kooperation mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten geben, die auf Diskriminierungsmissstände aufmerksam machen. Dazu kommt ein Bühnenprogramm. In Gedenken an die verfolgten und getöteten LSBTIQ*-Menschen wird gegen 16:15 Uhr am Frankfurter Engel am Klaus Mann Platz ein Kranz niedergelegt; mit dabei sind unter anderem der Hessische Staatssekretär für Integration und Antidiskriminierung Kai Klose, die Frankfurter Dezernentin für Integration und Bildung Sylvia Weber sowie Jean-Luc Vey von PROUT AT WORK. Um 19 Uhr wird es auf der Hauptwache eine Menschenkette der Solidarität geben.

17.5., Hauptwache Frankfurt, 15 – 21 Uhr, www.facebook.com/VielfaltFrankfurt/

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Aktionswoche IDAHOT

Die Frankfurt University of Applied Sciences veranstaltet vom 14. – 18.5. eine Aktionswoche mit verschiedenen Podiumsdiskussionen, Workshops und Musik. Am 14.5. gibt es von 12 bis 14 Uhr ein Podiumsgespräch unter dem Titel „Bedingungen queerer Sexarbeit" mit der Aktivistin Emy Fem, Manuel Hurschmann vom Stricherprojekt Nachtfalke in Essen und Prof. Dr. Kathrin Schrader. Am 16.5. referiert der Dipl. Psychologe und Wissenschaftliche Leiter des Instituts für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung Prof. Dr. Dominic Frohn zum Thema „Out im Office“ . Mehr Infos zu Workshops und anderen und Aktivitäten gibt's über die Website.

14. – 18.5., Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, Frankfurt, www.frankfurt-university.de/campuskultur

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Trans* in Arbeit

Auf dem Arbeitsmarkt sehen Transgender sich mit hoher Phobie und Diskriminierung konfrontiert; die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden ist viermal höher als für den Rest der Bevölkerung. Insbesondere junge Transgender haben große Probleme, einen festen Job zu bekommen – noch heute sind für Transgender oftmals Jobs in der Gastronomie oder als Sexarbeiterinnen die einzigen Alternativen. Im Rahmen des IDAHOBIT* lädt das Projekt TRANS*ID zu einer Diskussionsrunde zum Thema Chancengleichheit und Diversität; mit dabei sind unter anderen Clara Mack, die über mehrere Jahre ein maßgebliches Arbeitsgerichtsurteil zum Diskriminierungsschutz von Trans* erstritten hat, sowie Petra Weizel, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität; es moderiert Jessica Purkhardt vom Projekt TRANS*ID.

17.5., Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, 19:30 Uhr

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IDAHOBIT Neu-Isenburg:Der Weg zur „Ehe für alle“: Zur Geschichte des Paragrafen 175

Die Stadt Neu-Isenburg, das Stadtarchiv sowie die Seminar- und Gedenkstätte Bertha-Pappenheim-Haus laden am IDAOBIT zu einem Vortrag des Politikers Dirk Gene Hagelstein (SPD). Hagelstein erläutert die Entwicklung des berüchtigten „Schwulenparagrafen“ von Kaiserreich über die 1930er Jahre bis zur Abschaffung im Jahr 1994. Der Kampf um Gleichberechtigung fand in der „Ehe für alle“ im vergangenen Jahr seinen bisherigen Höhepunkt. Der Eintritt zum Vortag ist frei.

17.5., Bertha-Pappenheim-Haus, Zeppelinstr. 10, Neu-Isenburg, 19:30 Uhr

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IDAHOBIT Hanau

Queer Hanau organisiert zum IDAHOBIT 2018 einen Infostand auf dem Hanauer Freiheitsplatz und möchte dort unter anderem auf Missstände in der Gleichbehandlung hinweisen; Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird um 12 Uhr dem Infostand einen Besuch abstatten.

17.5., Freiheitsplatz Hanau, 11 - 18 Uhr, mehr Infos über www.queer-hanau.de

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IDAHOBIT Mainz

Organisiert von Queernet RLP sind größtmögliche Selbstbestimmung und Solidarität mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Geschlechtervielfalt die zentralen Themen der Aktionen. Bereits am 13.5. gibt es auf dem Gutenbergplatz eine Fotoaktion zum Thema. Am 16.5. zeigt die Bar jeder Sicht den oscarprämierten Trans-Film „Eine fantastische Frau“. Am 17.5. startet um 17:30 Uhr ebenfalls von der Bar jeder Sicht ein Marsch zum Marktplatz, wo die Abschlusskundgebung mit einem Kiss-und Hug-In gefeiert wird.

17.5., Bar jeder Sicht, Hintere Bleiche 29, Treff ab 15:30 Uhr, sowie Marktplatz Mainz, 18 Uhr, mehr Infos zu weiteren Veranstaltungen in RLP über www.queernet-rlp.de/

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IDAHOBIT Wiesbaden

In der hessischen Landeshauptstadt ruft der Verein „Warmes Wiesbaden“ zusammen mit der AIDS-Hilfe Wiesbaden zur bunten Aktion: Um 17:30 Uhr wird es eine Kundgebung auf dem Mauritiusplatz geben, um 18 Uhr werden bunte Ballons in den Himmel steigen.

17.5., Mauritiusplatz, Wiesbaden, ab 16 Uhr, Kundgebung um 17:30 Uhr, Infos über www.facebook.com/warmeswiesbaden

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IDAHOBIT Darmstadt

Das queere Zentrum Darmstadt und vielbunt e.V. laden zur Kundgebung auf dem Luisenplatz. Die Redebeiträge werden sich in diesem Jahr hauptsächlich mit der Situation geflüchteter queerer Menschen in Hessen und mit internationaler LSBTI-Verfolgung beschäftigen. Grund ist ein aktueller Fall eines geflüchteten schwulen Nigerianers, der von vielbunt betreut wurde.

17.5., Darmstadt, Luisenplatz, 17:30 Uhr, www.vielbunt.org

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IDAHOT Rhein-Neckar

Das Queere Netzwerk Heidelberg lädt zu Kundgebung, Infoständen und Flashmob um 17:05 Uhr am Anatomiegarten. Verschiedene Gruppen, darunter auch der CSD Rhein-Neckar, beteiligen sich. Gefordert wird unter anderem auch mehr Engagement für queere Geflüchtete.

17.5., Anatomiegarten, Hauptstr. 49, Heidelberg, www.facebook.com/QueerHD/

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