Oliver Augst, Stereo Total und Lou Reed in Offenbach

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Foto: J.Pauli

Die im März den Corona-Maßnahmen zum Teil zum Opfer gefallene Performance „Lou Reed in Offenbach“ wird ab dem 30.5. als Feature-Fiction Hörspiel wieder belebt.

Nein, bei „Lou Reed in Offenbach“ geht es nicht um Reinkarnation. Vielmehr um eine Erinnerung: Im April 1979 sollte ein Konzert des New Yorker Singer- Songwriters aus dem Dunstkreis von Andy Warhols Factory stattfinden. In Offenbach. Im Publikum: Ein Siebzehnjähriger, der von seiner Tanzkurspartnerin nach Offenbach gelotst wurde und der keine Ahnung hatte, wer Lou Reed eigentlich ist. Auf endlose Warterei auf den Start der Show folgte deren Abbruch nach nur wenigen Minuten – ein Eklat auf der Bühne, Publikumsbeschimpfungen, Tumult im Zuschauerraum – aus!

Wieso die damals geprellten Konzertbesucher trotzdem so etwas wie den Abend ihres Lebens hatten, ist die Ausgangssituation für das neueste Stück des Wortakrobaten Oliver Augst, zusammen mit Brezel Göring und Françoise Cactus (beide besser bekannt als das LoFi-Duo Stereo Total). In zwölf Songs und Spielszenen wird das Drama von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Die ursprünglich als Performance im Frankfurter Mousonturm geplante Premiere konnte aufgrund der ersten Corona-Maßnahmen nur als Liveübertragung im Internet gestreamt werden.

Augst hat aus seinem Material nun ein Feature-Fiction Hörspiel erstellt, das am 30.5. um 23 Uhr bei hr2 Premiere feiert.

Zu Wort kommen dabei nicht nur „der Siebzehnjährige“, sondern unter anderem auch Velvet-Untergrund-Sängerin Nico und die Dragqueen Rachel, eine der Lebensgefährtinnen Lou Reeds. Natürlich schafft Augst Meta-Ebenen im Plot der Provinzposse.

30.5., hr2, 23 Uhr, weitere Sendungen: 6.6., WDR 3, 19:04 Uhr, 7.6., WDR 5, 17:04, www.textxtnd.de

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