Schwule Filmtage Mannheim

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Foto: Salzgeber

Vom 1. bis 7. Februar lädt das Cinema Quadrat zu den Schwulen Filmtagen. Eine Woche Filme über Coming-out, Coming-of-Age und über die Identität schwuler Jungs und Männer. Hier kommen unsere Tipps

Eine mitreißende schwule Liebesgeschichte bringt der Opening-Film von Regisseur Leiv Igor Devold mit seinem Spielfilmdebüt „Norwegian Dream“: Der schwule polnische Gastarbeiter Robert verliebt sich in den offen schwulen Ivar, der Adoptivsohn seines Chefs. Aus Angst vor den Feindseligkeiten der anderen polnischen Gastarbeiter traut Robert sich zunächst nicht, zu seinen Gefühlen zu stehen. Können Robert und Ivar die sozialen und kulturellen Barrien überwinden? (1. und 5.2., 19:30 Uhr)

Ebenfalls Bezug zur polnischen Gesellschaft hat der Film „Elefant“: Bartek soll den elterlichen Bauernhof weiterführen; als er sich in den Nachbarn Dawid verliebt, muss Bartek sich entscheiden: familiäre Pflichterfüllung oder unbekannte Freiheit? Regisseur Kamil Krawczycki inszeniert seinen Film in grandiosen Landschaftsaufnahmen, die von „Brokeback Mountain“ inspiriert sind (4. und 6.2., 19:30 Uhr).

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In „Drifter“ zieht der 22-jährige schwule Moritz aus behüteten schwäbischen Verhältnissen zu seinem Freund nach Berlin; blöd nur, dass der plötzlich kein Interesse mehr an Moritz hat. In der queeren Party-Szene findet Moritz eine neue Familie aber auch ein zweites Coming-out, als er seine unterdrückten Sehnsüchte entdeckt (3.2., 21:30 Uhr).

Punch“ ist das Spielfilmdebüt des preisgekrönten Designers, Filmemachers und Dramatikers Welby Ings und führt in einen Ein Küstenort in Neuseeland: Das junge, aufstrebende Boxtalent Jim steht kurz vor einem Kampf, dessen Ausgang über seine Zukunft als Profiboxer entscheiden wird. Trainiert wird Jim von seinem Vater Stan, der all seine Hoffnungen und Wünsche auf Jim projiziert. Wofür Jim kämpft, weiß der 17-jährige gar nicht so genau. Als er den gleichaltrigen, offen schwulen Māori Whetu, der in einer Hütte am Strand wohnt, kennenlernt, bekommt Jim eine Ahnung davon, was das Leben außer Boxen noch für ihn bereithält, denn Whetu zeigt Jim, was Freiheit und ein gutes Leben bedeuten. Vor allem muss Jim sich endlich mit seiner Sexualität auseinandersetzen.Für die Rolle des Vaters konnte Welby Ings den bekannten britischen Schauspieler Tim Roth gewinnen, die beiden neuseeländischen Nachwuchstalente Jordan Oosterhof und Conan Hayes spielen Jim und Whetu. Ein warmherziger Coming-out- und Coming-of-Age-Film, der mit den Gegensätzen von ruppiger Boxwelt und sensibler Gefühlswelt spielt.

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Im deutschen Beitrag „Knochen und Namen“ hat sich das Paar Boris und Jonathan nicht mehr viel zu sagen: Während der Schauspieler Boris im Bett Drehbücher liest, versucht Schriftsteller Jonathan im Nebenzimmer seine literarische Sprache zu finden – ihre gemeinsamen Abende könnten sie auch alleine verbringen. Ein Ringen um Distanz und Nähe, Vertrauen, Verlangen und Verlustangst. „Knochen und Namen“ ist das Langfilm-Regiedebut des Schauspielers Fabian Stumm, der in seinem Film auch die Rolle des Boris spielt. Mit einem beharrlichen wie humor- und liebevollen Blick gelingt Stumm eine kluge Beziehungsanalyse.

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1. – 7.2., Cinema Quadrat, K1 2, Mannheim, www.cinema-quadrat.de

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