SchwuLesDance in Freiburg

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Foto: M. Rädel

Die Party SchwuLesDance in Freiburg, der Uni-Stadt im Breisgau am Schwarzwald, gibt es seit über 17 Jahren. Seit etwa vier Jahren ist Stefan Zimmermann der verantwortliche Macher. Für uns nahm sich der Partyveranstalter etwas Zeit.

DAS SCHWULESDANCE IST DIE GRÖSSTE VERANSTALTUNG IN SÜDBADEN, ODER?

Ja, SchwuLesDance ist eine der größten und auch „ältesten“ Partys hier unten in Südbaden. Wir haben 2007 unser 15-Jähriges gefeiert. Je nach Wetter und Jahreszeit haben wir zwischen 600 und 1.000 Besucher am Waldsee.

WORAUF LEGT IHR MEHR WERT, AUF DIE MUSIKSTILE DER DJS ODER EHER AUF IHREN BEKANNTHEITSGRAD?

Ich lege mehr Wert auf die Musikstile der DJs, jedoch sollte auch die Qualität stimmen, sprich: saubere Übergänge und eine gute Mischung. Ich gebe auch „Jung-DJs“ die Möglichkeit, bei uns mal aufzulegen und zu zeigen, was sie können, quasi als Support-DJs. Es gab auch welche, die es so geschafft haben, sich zum Top-Act hochzuarbeiten.

Foto: sergej

WIE WÜRDEST DU DIE FREIBURGER SZENE BESCHREIBEN? EHER TRENDORIENTIERT, ODER GEMÜTLICH, ALTERNATIV, FRANKOPHIL ...?

Frankophil ist gut ... Witzigerweise sieht man die Franzosen, aber auch die Schweizer, hauptsächlich auf den Partys, vor allem auf SchwuLesDance, jedoch weniger in den Szenelokalitäten wie beispielsweise Kneipen. Für die Schweizer lohnt sich der Weg hierher, weil es für sie in Deutschland natürlich billiger ist, Party zu machen – und von Basel nach Freiburg sind es nur ungefähr 45 Minuten mit dem Auto. Im angrenzenden Frankreich gibt es wohl sehr wenig Partys, sodass sie hier nach Deutschland kommen. Aber Franzosen sind ein tolles Publikum, die machen richtig Stimmung und feiern richtig ab. Ansonsten würde ich die Freiburger „Szene“, sofern es hier so was gibt, eher als gemütlich bezeichnen. Es gibt leider nur sehr wenige feste Lokalitäten, dafür verschiedene Partys in wechselnden Locations. Es wundert mich allerdings ein wenig, dass feste Veranstaltungsorte hier nicht wirklich laufen, denn Freiburg ist eine Studentenstadt und 20 Prozent der Einwohner sind Studenten, die eigentlich gerne Party machen gehen. Durch die Studenten haben wir jedoch eine kleine alternative Szene, die sich immer freitags in zwei wechselnden, alternativen Kneipen trifft. Wir haben also eine kleine, bunte und gemütliche Szene in Freiburg.

IN BERLIN ODER HAMBURG IST INDIE ROCK, ABER AUCH ELEKTRO ZIEMLICH ANGESAGT IN DER SZENE. WAS HÖRT MAN BEI EUCH IN DER SZENE? HOUSE?

Tja, da ist Freiburg wohl nicht viel anders als Berlin oder Hamburg. Bei uns läuft sehr viel House, meist Elektro – beziehungsweise haben wir auch einen Schweizer Einschlag und spielen sehr viel Progressive House. Indie wird auch gerne mal gehört, dafür habe ich einen sehr guten DJ, aber hier nur als Schwerpunkt für einen Abend, bei dem auch andere Musik läuft. Aber ich schaue, dass nicht jedesmal nur House läuft, sondern dass es auch mal einen Abend gibt, bei dem wirklich alles läuft, von Pop über Rock zu Dance und Trash. Ich bringe meistens zwei DJs an einem Abend, die jeweils einen andern Schwerpunkt bei ihrer Musik haben. So kann es dann sein, dass in der ersten Hälfte des Abends Indie Rock läuft und in der zweiten Hälfte Elektro.

•Interview: Michael Rädel

14.2., SchwuLesDance, Waldseestr. 84, Tram-Haltestelle Stadthalle, 79117 Freiburg, 21:30 Uhr, www.schwulesdance.com

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