Steffi List: Feier das Leben!

by

Foto: Keetz

Mit „Viva La Vida“ hat die unterfränkische Rockröhre Steffi List im vergangenen Jahr ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht. Saftiger Rock, nachdenkliche Pop-Balladen, eine wippende Reggae-Nummer und vor allem ausdrucksstarke, erwachsene Texte, die sich nicht in 0815-Liebesgeschichten erschöpfen und mit Steffis rauchiger Stimme eine ganz eigene, bodenständige Qualität bekommen. Wir haben die Musikerin zum Interview getroffen. 

Bei den „Viva La Vida“-Songs fallen vor allem die guten Texte auf – besonders der Titeltrack fordert Eigenständigkeit ein, macht Mut und zeugt von starken Persönlichkeitsentwicklungen. Steckt hinter jedem der Songs eine persönliche Geschichte?

Ja klar. Das macht ja einen Singer/Songwriter aus! Erlebtes erzählen, den Zuhörer musikalisch und textlich berühren, ihn auf eine Reise mitnehmen – auf meine Reisen sozusagen.

Auch ein generelles Wachrütteln liegt mir am Herzen, eben wie im Song „Viva La Vida“.

Hast du keine Angst vorm „Seelenstriptease“?

Nicht wirklich. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch. Wenn ich eine persönliche Sache nicht erzählen möchte, dann sollte das mein Gegenüber auch akzeptieren. In meinen Songs gebe ich das preis, was ich möchte, manchmal versteckt und manchmal sehr direkt.

Foto: Keetz

Bei „Ohne Dich“ zitierst du Griegs „Morgenstimmung“, was dem sehnsuchtsvollen Text eine euphorische Wendung gibt. Was hat dich inspiriert?

Die Idee zu diesem Song entstand aus einem früheren Klassik-Projekt. Vor sechs Jahren arrangierte ich ein paar meiner Songs für Streicher, um diese mit Geige, Bratsche und Cello live zu präsentieren.

In dieser Besetzung veröffentlichte ich 2014 meinen Weihnachtssong „Stille Zeit“ und genauso lange wartete die Studioversion meines Songs „Ohne dich“ darauf, auf CD gebrannt und einem breiten Publikum vorgestellt zu werden. Schon sehr lange hegte ich den Wunsch, eine Auswahl meiner Songs durch Streichinstrumente zu untermalen, um damit diese ganz besondere Stimmung einzufangen, die diese Instrumentierung hervorbringt. Gerade die Verbindung aus Klassik und deutscher Popmusik finde ich sehr interessant und habe daraus eine Liebeserklärung gemacht.

Ich höre gerne die Musik von MUSE und Papa Roach. Auf deren letzten Alben beeindruckten mich immer die sehr speziellen Intros, die die Stimmung der darauf folgenden Songs einfingen.

Deshalb kam mir die Idee, etwas Ähnliches auszuprobieren und schlug dies meinen Produzenten vor. Der war davon sehr angetan und mit meinem Text und seinem passenden Instrumentalstück war „Spuren hinterlassen“ als Intro geboren. Die Message, die sich dahinter verbirgt, ist natürlich nicht weniger wichtig. Ich empfinde sie als sehr autobiografisch.

Die Musik erinnert an saftige Rockproduktionen à la Melissa Etheridge. Wo liegen deine musikalischen Vorbilder?

In meiner Jugend habe ich in Dauerschleife Melissa Etheridge, Bryan Adams und Bon Jovi gehört, neben den typischen 80er-Hits. Diese kommerzielle Musik hat mich schon damals sehr geprägt, was sich natürlich auch in meinem Songwriting und Komponieren niederschlägt. Mir liegt es einfach, schnell und eingängig den Song auf den Punkt zu bringen, ohne viel Schnickschnack.

Wo kann man dich im GAB-Land live erleben?

Derzeit stehen für mich CSD-Auftritte in Würzburg am 29.6. und Mönchengladbach am 21.7. fest, weitere sind gerade noch in Planung. Zudem bin ich beim 10-jährigen L-BEACH-Frauenfestival vom 17. bis 19.5. am Weißenhäuser Strand am Start.

www.steffi-list.de

Back to topbutton