Tagesausflügler im GrünGürtel

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Foto: bjö

Wer eine Pause vom Alltagstrott sucht, muss nicht unbedingt gleich für zwei Wochen um die Welt fliegen. Erholsame Auszeiten schaffen bereits Tagesausflüge im Rhein-Main-Gebiet – und das tut auch dem Klima gut! Natur, frische Luft und unentdeckte Orte finden sich viele in der unmittelbaren Umgebung Frankfurts – man muss nur loslegen!

Rund 45 Prozent des gesamten Frankfurter Stadtgebiets gelten als ausgewiesene Landschaftsschutzgebiete – der sogenannte Frankfurter GrünGürtel erstreckt sich vom Berger Rücken im Nordosten über die Niddawiesen im Norden und Westen bis zum Frankfurter Stadtwald im Süden und umfasst insgesamt etwa eine Fläche von 8.000 Hektar.

Viele der Sehenswürdigkeiten sind bekannt – aber wer hat sie schon alle besucht? Zum Beispiel die Schwanheimer Dünen, ein echtes Natur-Kuriosum; denn wer erwartet in unseren Breitengraden eine ausgeprägte Dünenlandschaft mit Sandflächen, gedrungenen Bäumen und seltenen Pflanzen und Gräsern? Auf Holzstegen kann man durch ein Gelände spazieren, das ein Überbleibsel der letzten Eiszeit ist. 

Die Schwanheimer Dünen

Allen, die mehr untypische Bäume und Sträucher erleben möchten, sei ein Ausflug ins Arboretum Rhein-Main empfohlen: Das parkähnlich angelegte Gelände befindet sich zwischen Eschborn, Schwalbach und Sulzbach und zeigt mehr als 600 Baumarten der nördlichen Erdkugel, unter anderem aus dem Himalaja, Japan oder China. Eine beeindruckende Anlage; allerdings kann der dort noch relativ frisch gepflanzte Baby-Mammutbaum noch nicht ganz die Faszination eines dieser ausgewachsenen rotbraunen Riesen vermitteln; wer das erleben möchte, wird im Taunuswald fündig: In unmittelbarer Nähe zur Haltestelle Hohemark stehen drei ausgewiesene, 1850 gepflanzte nordamerikanische Sequoia-Mammutbäume. Hat man die erst einmal gesehen, entdeckt man auch in anderen Wäldern und Parkanlagen diese mächtigen Bäume.

Dass der Frankfurter Stadtwald mehr als eine Ansammlung von Bäumen ist, beweist die Audioguide-Tour von Christian Setzepfandt. Der 29 Stationen umfassende Spaziergang ist voller Infos über den Wald, berühmte Personen und Kultur. Die Audioguide-Tour kann man eigenständig jederzeit durchführen, Buchungen beziehungsweise Downloads gibt’s über die Frankfurter Stadtevents. 

Ein skurriles Naturerlebnis der ganz anderen Art bringt der Monte Scherbelino in der Nähe des Offenbacher Kreuzes: Die ehemalige Mülldeponie, die nach dem zweiten Weltkrieg mit Kriegsschutt zu einem Hügel von 50 Metern Höhe und 24 Hektar Fläche aufgefüllt und begrünt wurde, war bis Anfang der 1980er bereits ein Naherholungsgebiet; giftige Rückstände einer temporären Mülldeponie zwangen die Stadt allerdings zum Schließen der Anlage.

Ökologisch galt das Gebiet als tot. Mit umfangreichen und kostspieligen Sanierungsmaßnahmen und dem Projekt „Städte wagen Wildnis“, das untersucht, was mit Flächen passiert, die vom Menschen unberührt bleiben, konnte sich die Natur inzwischen neuen Lebensraum zurückerobern. Das Gelände ist weiterhin Sperrgebiet, kann jedoch seit Kurzem als geführte Tour mit Voranmeldung besichtigt und erklommen werden.

Wer mit mehr Expeditionsgefühl losziehen möchte, sollte die GeoCaching-Touren des Frankfurter Energiereferats testen: Drei Touren stehen zur Auswahl, die jeweils eine Reihe unterschiedlicher lokaler Klimaschutzaktivitäten zeigen. Die Touren führen durch unterschiedliche Stadtteile Frankfurts inklusive Grüngebieten. Jede Tour bietet verschiedene Stationen, an den auch Aufgaben zu lösen sind.

Mehr Infos dazu, sowie weitere Inspiration für spannende Tagesausflüge in und um Frankfurt herum findet man auf der Website des Frankfurter Energiereferats.

www.klimaschutz-frankfurt.de

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