Thetatrallalla geht in die letzte Spielzeit

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Anfang Mai kommenden Jahres fällt in Bäppis Theatrallalla der letzte Bühnenvorhang: Das Theatrallalla schließt!

Foto: bjö

Über die Gründe informierte der Theatermacher Thomas Bäppler Wolf in einer Pressekonferenz: Zum einen wird das Gebäude des Theatrallalla und der Tanzschule in naher Zukunft dem neuen Wohnprojekt der GünthersburgHÖFE weichen müssen; wie alle umliegenden Gebäude wird es wohl abgerissen werden. Zum anderen sind die Kosten des Theaterbetriebs auf Dauer nicht mehr tragbar: „Ich hatte einen schlechten Sommer“, erklärt Bäppi. „Miss Moppel (eines seiner aktuellen Stücke, Anm.d.Red.) hat zum Glück wieder 80 Prozent Auslastung, aber mit einer durchschnittlichen Auslastung von 50 Prozent trägt sich das Ganze nicht. Da ziehe ich jetzt die Reißleine“, meint Bäppi weiter. „Eine Insolvenz hatte ich schon – das brauche ich nicht noch einmal“.

Trotzdem ist er stolz auf das Theatrallalla – vor allen, dass er als nicht-subventioniertes Theater so lange durchgehalten hat. „Und als Stadtverordneter einen Antrag auf Subvention zu stellen – das mache ich nicht“. Seit Juli 2016 ist Thomas Bäppler Wolf auch Frankfurter Stadtverordneter und Mitglied des Kultur- und Verkehrsausschusses.

Vor 30 Jahren eröffnete in der Friedberger Landstraße 296 Bäppi seine Tanzschule und begann kurze Zeit später unter dem Titel „TiTS – Theater in der Tanzschule“ als Bäppi La Belle eigene Shows zu zeigen. 2012, nach dem sensationellen Erfolg des Stücks „La Cage aux Folles“ im ehemaligen Volkstheater Frankfurt, in dem Bäppi die Hauptrolle der Zaza spielte, entschloss er sich, die Räume in der Tanzschule auszubauen um das inzwischen als Theatrallalla bekannte Theater besser nutzen zu können. Den Job als Tanzlehrer hat er aufgegeben, die Tanzschule wird weiter von seinem Ehemann Carsten betrieben, inklusive der zweiten Schule in Bad Vilbel.

Foto: bjö

In der just gestarteten Spielzeit kann man sich neben dem aktuellen Jubiläumsprogramm „25 Jahre Bäppi La Belle“ auch über den neuesten Klamauk „Ben Hur und die Ratten der Rennbahn – oder des Grafen bestes Stück“ freuen (Premiere am 15.11.). Ab Dezember gibt es ein Wiedersehen mit den Programmen „Das Haus in Montevideo“, „Hessisch fer Aafänger“ und „Der zerdepperte Bembel“ nach Kleist. Zum großen Finale gibt es Ende April bis Anfang Mai noch einmal die besten Stücke der vergangenen Jahre – eine Woche lang täglich wechselnd ein anderes Stück!

So geht’s weiter:

Natürlich hat Theatermacher Bäppi schon eine Idee wie es weitergehen soll. Sogar mehrere Ideen, um genau zu sein. „Bäppi setzt sich nicht zur Ruhe – auch wenn viele das gerne hätten“, witzelt er.

Foto: bjö

Seine erste Idee: Theatrallalla on Tour. „Ich wollte schon immer gern mit meinen Stücken in die Stadtteile gehen“, meint er; und so gibt es ab Mai kommenden Jahres Bäppi und das Theatrallalla in verschiedenen Frankfurter Saalbau-Räumen. Die für 2019 geplante neue Bäppi-Show „Ja Ja der Äppelwoi“ wird ganz authentisch in Veranstaltungssälen von Apfelweinkneipen aufgeführt und die beliebten Thermomix-Kochshows mit Bäppi alias Lisbeth Windsor werden zunächst in der Vilbeler Tanzschule veranstaltet.

„Natürlich wollen wir jetzt nicht die ganze Zeit tingeln“, meint Bäppi. Zusammen mit Gabriel Groh, der Bäppis Shows schon seit langem musikalisch begleitet, könne er sich vorstellen, eine neue Kleinkunstbühne zu etablieren. „Wir suchen einen Raum mit ungefähr 60 Plätzen und allem drum und dran“, meint der Theatermacher „Es eilt nicht, aber wenn sich was ergibt, starten wir“.

Der umtriebige Bäppi hat noch weitere Projekte am Laufen: Aus seiner Betätigung als Frankfurter Stadtführer heraus entsteht in Frühjahr ein Buch unter dem Arbeitstitel „Lisbeth und Lia – dei Altstadt, mei Altstadt“; ein Bildband mit den Bäppi-Figuren Lisbeth Windsor und Wirtin Lia mit Fotos von Tobias Friedhoff, Petrus Bodenstaff und Sven Klügl sowie Texten der Journalistin Nicole Brevoord zur neuen Frankfurter Altstadt, dem DomRömer Quartier.

Foto: Theatrallalla

Und nicht zu vergessen das Filmprojekt „Specktre“ – eine Parodie auf die berühmten James-Bond-Streifen mit Star-Besetzung: Neben Bäppi in gleich sieben Rollen ist die ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt Petra Roth als „M“ zu sehen, das Daniel Craig-Double Martin Langanke mit ebenso mit dabei wie der Frankfurter Theatermacher Alexander Beck und viele mehr. Eine Riesengaudi verspricht Bäppi – Premiere ist am 6.11. im Kinopolis.

www.theatrallalla.dewww.baeppis-events.de

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