25 Jahre Hein & Fiete: Alles für den A...

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Foto: Hein & Fiete

Überschriften sollen zum Lesen animieren. Und ja, auch über die neue Broschüre zum Thema Analverkehr sprachen wir anlässlich des 25. Jubiläums von Hamburgs schwulem Vorzeigepräventionsprojekt mit dem Leiter des Hauses, Marc Grenz.

WAS IST DAS BESONDERE AN HEIN & FIETE?

Es gibt klare Strukturierungen und wir sind zu 100 Prozent auf Schwule bzw. auf Männer, die Sex mit Männern haben, abgestimmt. Wir sind in der Breite gut aufgestellt, aber auch in der Tiefe. Und deshalb, glaube ich, ist das Projekt so erfolgreich.

DAMIT SEID IHR IN DEUTSCHLAND RELATIV ALLEINE, DA IN ANDEREN STÄDTEN NICHT SO STRIKT GETRENNT WIRD. WAS IST DENN AKTUELL EUER SCHWERPUNKT?

In den letzten Jahren haben wir, gerade weil wir uns so auf den schwulen Mann konzentrieren, immer wieder gesagt, es müsse in Deutschland etwas für den Arsch geben. Nun haben wir mit den größten schwulen Zentren aus Deutschland (im SP5-Verband mit MANCHECK, CHECKPOINT, AG36, SUB) eine brandneue Broschüre herausgebracht: die Poschüre. Alles fürn Arsch. Wir hoffen aber stark, dass sie das so wörtlich nicht sein wird! (lacht)

WAS STEHT BEI EUCH AN WEITEREN PROJEKTEN AN?

Nach dem CSD geht es mit einem neuen Schwerpunktthema weiter: Die Deutsche AIDS-Hilfe startet ein Projekt zum Thema Schwule und Drogen. Dieses Thema wird von uns regional umgesetzt. Beispielsweise stellen wir ein Mapping für Hamburg vor, in dem gezeigt wird, wo in der Stadt es dazu Anlaufstellen gibt. Wir geben Auskunft und helfen Betroffenen, die richtigen Adressen zu finden, sagen, welche Workshops es dazu gibt und bieten auch selbst welche an.

WIE KAMT IHR AUF DAS THEMA UND VOR ALLEM AUCH ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT DER DEUTSCHEN AIDS-HILFE?

Foto: Pro-Fun Media

Uns treibt das Thema schon lange um. Leider hatten wir bisher keine Kapazitäten, uns damit zu befassen. Deshalb war es auch bei uns bislang immer nur ein Randthema. Durch das QUADROS-Projekt (Qualitätssicherung in der Beratung und Prävention im Kontext von Drogen und Sexualität bei schwulen und anderen MSM, A.d.R.) sind uns jetzt diese Kapazitäten gegeben. Wir hoffen diesbezüglich auch auf ein paar Veranstaltungen zu dem Thema und auf ein Faltblatt mit Infos. Mit einsteigen in dieses Projekt wird neben Hamburg auch Berlin, vertreten durch MANCHECK. In Hamburg finden das Thema und vor allem auch der Konsum doch eher privater statt als vergleichsweise in Berlin.

SPEZIELL IN VERBINDUNG MIT DER VERLEIHUNG DES SIRIUS-PREISES HÖRTEN WIR VON EINEM VIDEO-PROJEKT. WAS GENAU VERBIRGT SICH DAHINTER?

Wir wollen die Inhalte unserer Broschüren und unserer Homepage spielerisch visualisieren. Dabei ist geplant, immer monatlich eine Folge à 5 Minuten rauszubringen (STI-Studio), in der wir den Viewer über STIs im Allgemeinen aufklären. Das wird dann hoffentlich auch für die Leute attraktiv, die gar nicht den Weg zu uns finden oder die einfach nicht so viel lesen wollen.

WAS MACHT EIGENTLICH EURE NEUE HOMEPAGE SO BESONDERS?

Wir haben alle Sexpraktiken drauf. (lacht) Neben den STIs beschäftigen wir uns also auch mit dem Liebesspiel an sich. Beispielsweise: Ich will wissen, was ist beim Pissen? Und dann kann man sich die Sexpraktik angucken. Das unterscheidet uns von anderen Homepages.

IHR TRAGT EUCH HAUPTSÄCHLICH DURCH EHRENAMTLICHE. HABT IHR NACHWUCHSPROBLEME?

Wir könnten auf jeden Fall neue Leute gebrauchen. Generell freuen wir uns über jeden Interessenten. Wir teilen unsere Mitarbeiter grundsätzlich für die Arbeit in der Safety Crew (1 2 Einsätze im Monat und 1 2 Gruppensitzungen im Monat werden erwartet) oder dem Infoladen (2 3 Einsätze und eine Gruppensitzung im Monat) ein. Ansonsten kann man bei uns an diversen Projekten teilnehmen, beispielsweise am Filmprojekt, der schwulen Bücherei und am PlanetRomeo-Health Support (im Verbund mit der Deutschen AIDS-Hilfe). Jeder von uns macht eine verpflichtende Ausbildung, in der er alles zu STIs, dem gesamten Netzwerk in Hamburg und schwulen Lebenswelten lernt.

*Interview: Christian Knuth

 WWW.HEINFIETE.DE

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