CAFÉ SPUND: Küssen verboten?

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© Foto: N. Horn

Aus der Hamburger Szene wurden Gerüchte an uns herangetragen, dass schwule Gäste des Café Spund des Geschäfts verwiesen wurden, weil sie sich geküsst hätten. Wir gaben Inhaber Jürgen die Möglichkeit, Stellung zu beziehen.

JÜRGEN, STIMMT ES, DASS IHR GÄSTEN DAS KÜSSEN VERBIETET?

Nein, das ist mir jedenfalls nicht bekannt. Ich weiß, dass wir bereits Männer rausgeschmissen haben, die sonntags beim Kaffee und Kuchen ihre Schwänze rausgeholt haben oder sich an den Titten rumgespielt haben. Das kann man dann von der Straße aus sehen und so etwas möchte ich nicht. So etwas möchten auch die meisten Gäste des Spund nicht sehen. Wir sind ja kein Sexladen, sondern ein Café.

ABER IHR SEID JA SCHON EIN SCHWULES CAFÉ, ODER?

Ja, wir sind ein schwul geführtes Café, eines der ersten schwulen Tagescafés in Deutschland überhaupt. Und das ist auch gut so. Aber es ist doch zum Glück so, dass sich die Szene seit Jahren verändert und sich immer weiter öffnet und durchmischt. Es kommen ja auch Stammgäste, die sich beschweren, dass nun im Gnosa auch Frauen mit Kinderwagen sitzen. Aber ist das nicht eigentlich eine tolle Entwicklung? Ich finde es jedenfalls gut, dass es immer mehr Miteinander zwischen Heteros und Homos gibt. Ein Miteinander verlangt aber auch gegenseitige Toleranz. Davon sollten einige Schwule mal gerne etwas mehr aufnehmen.

HÖRT DIE TOLERANZ BEIM THEMA SEX AUF?

Was heißt, beim Sex aufhören? Wenn ich ins Toms gehe, weiß ich, was mich erwartet. Wir sind aber ein Café, und das möchte ich auch so verstanden wissen. Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, sich in einem Café anständig zu benehmen ob nun Frau, Mann, heterosexuell, schwul, trans* oder lesbisch ist da völlig irrelevant.

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