#Interview • Ernst Deutsch Theater: Gilla Cremer ist Hildegard Knef

by

In diesem Jahr hätte sie ihren 95. gefeiert. „Ich jogge nicht, ich laufe Amok“ – was für ein treffendes Zitat aus und zum Leben dieser Rastlosen, Suchenden, Kämpfenden, Liebenden, Lernenden, Lebenden.

Foto: Arno Declair

Hildegard Knef war nicht einfach nur eine deutsche Diva, sie war die deutsche Diva. Geliebt, verkannt, verehrt, verhasst, vergöttert, spaltete sie wie keine andere ihrer Generation die Gemüter der Nation. Nach ihrem Tod 2002 fand die eine Hälfte ihren Frieden mit „der Knef“, die andere steigerte ihre Verehrung Richtung Anbetung. Schwule mit ihrem Verständnis für die gesellschaftliche Randstellung als schrilles Accessoire der Gesellschaft ganz vorne mit dabei.

Bis heute ist unter anderem Ulrich Michael Heissig als Irmgard Knef ein unverzichtbarer Bestandteil der queeren Kulturszene. Aber auch die Hamburger Theaterszene hat ihr früh ein Denkmal gesetzt: 2004 führte die unter anderem mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnete Gilla Cremer ihr Stück „So oder so – Hildegard Knef“ im St. Pauli Theater das erste mal der Welt vor. Es blieb nicht bei diesem einen Mal und es blieb nicht in Hamburg.

Ab Oktober kann Cremers Knef aber endlich wieder an der Alster genossen werden. Wir schnackten mit der Schauspielerin und Theaterproduzentin, die Ende der 1980er einen für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen beruflichen Schritt machte über starke Frauen, Männerbilder, deutsche Befindlichkeiten und natürlich über Hilde Knef. 

8.10. – 7.11., „So oder so – Hildegard Knef“, Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, Hamburg, Infos und Karten: 040 22701420 und www.ernst-deutsch-theater.de

Back to topbutton